Die Zeit der Weichenstellungen hat begonnen in der CDU Rhein-Hunsrück. Ein Jahr vor der Landtags- und der Bundestagswahl gibt es neue Gesichter im Kreisvorstand der CDU und eine Zäsur, die historisch ist. Mit diesem Kreisparteitag der Christdemokraten nehmen die Personaldebatten um gewichtige Ämter richtig Fahrt auf.
Auf dem Podium des Parteitags in Kirchberg saßen drei Politiker, die sehr wohl als Urgesteine bezeichnet werden können und Platz mach(t)en für Nachfolger: Hans-Josef Bracht, Alexander Licht und Peter Bleser. Bracht legte seine Aufgabe als Chef der Kreispartei am Freitagabend in jüngere Hände, konkret in die von Tobias Vogt, der im Vorfeld als Favorit einer dennoch spannenden Wahl gegolten hatte. Im kommenden Jahr wird Bracht ebenso wie Licht nicht mehr für den Landtag kandidieren. Während Licht bereits im September ausscheidet und damit seiner jungen B-Kandidatin, Karina Wächter aus Ürzig, die Nachfolge bereitet, ist noch offen, wer im Landtag in die Fußstapfen von Bracht treten wird.
Vielleicht noch ein bisschen spannender ist die Frage, wer Bleser im Bundestag nachfolgt. Wer aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis will – oder darf ran? Und wenn der Name feststeht: Bleibt es dabei, dass die übrigen Teile des Wahlkreises ihr als „versprochen“ geltendes Wort halten, dass der nächste CDU-Bundestagskandidat in diesem Wahlkreis von den Rhein-Hunsrücker Christdemokraten gestellt wird?
Es gibt viele spannende Überlegungen, die mit mancher Rand- und Zwischenbemerkung beim Kreisparteitag bereits angedeutet worden sind. Und je nachdem, wer was werden möchte, gibt es möglicherweise regelrechte Dominoeffekte in anderen Bereichen, die durchaus lukrativ für noch ganz andere Politiker sein könnten.
Langweilig wird es also nicht bei der CDU Rhein-Hunsrück. Das war im Übrigen auch der Kreisparteitag nicht, der immerhin satte fünf Stunden dauerte – und im nicht mehr offiziellen Teil noch so manchen Austausch nach sich zog. Vor allem auch, weil nach 26 Jahren eine Ära endete. Die von Hans-Josef Bracht, der seiner Kreispartei ein Profil gegeben hat, das sein Nachfolger Tobias Vogt weiter schärfen möchte.