Sie ist in einer Reliquienstele aus Selterser Trachyt unterhalb der Statue des Heiligen Bartholomäus neben dem Hauptaltar ganzjährig in der Pfarrkirche ausgestellt.
Die Stele wurde aus dem gleichen Material wie der Altar gefertigt. Die kleine Monstranz ist in einem gebürsteten Edelstahlbehälter mit vierseitigem Sicherheitsglas diebstahlsicher ausgestellt.
Als Missionar bis nach Indien gereist
Der Heilige Bartholomäus gilt als Schutzpatron unter anderem der Bauern, Hirten, Fischer und Winzer. Als Missionar zog Bartholomäus bis nach Indien. Als er nach Armenien kam, um dort dem Volk die Lehre Jesu zu verkünden, nahm ihn der Bruder des Königs gefangen und ließ ihn auf grausame Weise foltern. Dem Heiligen wurde bei lebendigem Leib die Haut abgezogen, bevor man ihn ans Kreuz schlug.
Die Originalurkunde vom 6. April 1786, in der Franciscus Antonius Marcucci, päpstlicher Hausprälat, die Echtheit der heiligen Reliquie, eines Zahnes des Apostels Bartholomäus, bestätigt, ist in einer separaten Öffnung mit einer Verschlussplatte aus Trachyt mit vergoldetem Kreuz untergebracht.
Villa Brosius war als Pfarrkirche geweiht
Ursprünglich war die jetzige Villa Brosius als Pfarrkirche dem Heiligen Apostel Bartholomäus geweiht. Die nach 1110 errichtete Propsteikirche war der Jungfrau Maria und dem Evangelisten Johannes geweiht. 1788 wurde auf der Südseite der Propsteikirche eine Sakristei angebaut. Zu jener Zeit stellte die 1050 errichtete Pfarrkirche schon nicht mehr eine reine Propsteikirche dar, sondern sie hatte auch Aufgaben einer Pfarrkirche übernommen, weil die alte Kirche baufällig war und dort keine Gottesdienste mehr abgehalten werden konnten.
Es ist nicht klar, wann genau die Klosterkirche offiziell Pfarrkirche wurde und das Patrozinium zum Apostel Bartholomäus wechselte, aber spätestens nach der Aufhebung der Hirzenacher Propstei durch die französische Regierung im Jahr 1802 war dies der Fall. Die ehemalige Propsteikirche St. Bartholomäus ist nunmehr nicht nur die älteste Kirche in der Pfarrei Mittelrhein St. Josef, sondern auch die einzige Kirche, die einem Apostel geweiht wurde.