Woran hat's gelegen? Die Frage konnte noch niemand so recht beantworten. Der Sieger gab an, er wisse es nicht. Seiner Einschätzung nach „hätte es auch genau andersrum ausgehen können“. Klein meinte nur knapp: „Das kann man jetzt nicht sagen.“ War es der „Trend, der momentan nicht bei der CDU ist“, wie Wolfgang Wagner formulierte? Michael Maurer hatte ja auch frohlockt, dass die Zeit der CDU-Dominanz vorbei ist, was aber in erster Linie auf den Landratsposten im Rhein-Hunsrück-Kreis bezogen war.
Ex-Landrat Bertram Fleck mutmaßte, dass die Parteilosigkeit von Volker Boch sicher eine Rolle gespielt habe. Auch der Wahlsieger nannte dies als Kriterium. Und bevor nun die Vertreter der unterlegenen CDU dagegen halten, dass Boch die Wähler getäuscht habe, weil er ja von SPD und Grünen unterstützt worden sei: Volker Boch ist als parteiloser Kandidat angetreten, wird ein parteiloser Landrat werden und gedenkt dies auch zu bleiben, wie er am Wahlabend gegenüber unserer Zeitung versicherte.
Der wichtigste Satz, den der Wahlsieger aber am Abend der Entscheidung formulierte, lautete: „Es geht nur gemeinsam.“ Das wird schwer genug. Auch wenn Volker Boch quer durch die Fraktionen zu Mitgliedern von SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern und ja – auch der CDU – bislang einen guten Draht hatte, wird diese Gemeinsamkeit ein ums andere Mal auf den Prüfstand gestellt werden. Dafür sind die Interessen der einzelnen Fraktionen zu unterschiedlich. Aber man darf darauf hoffen, dass mehr Transparenz herrschen wird und Entscheidungen wieder verstärkt im Sinne der Sache getroffen werden. Mit diesem Ziel ist Volker Boch zumindest angetreten. Er hat die Fähigkeit, dies als Impulsgeber und Moderator umzusetzen.