Konzert in Laufersweiler zum Gedenken an jüdische Komponisten
Kenner und Genießer der Kammermusik schätzen die Gastspiele der Villa Musica in der ehemaligen Synagoge in Laufersweiler wegen der herausragenden Interpreten und – dank des engen Raumes – des direkten Kontaktes zwischen den Musikern und dem Publikum. Wie jedes Jahr um diese Zeit erinnert die Landesstiftung an jüdische Komponisten, die von den Nazis ermordet oder aus Deutschland vertrieben wurden. Die Musik ist ein Zeichen der Erinnerung an ein großes Kapitel aus 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland. Wegen der Corona-Auflagen fand das Konzert, nachdem es im vergangenen Jahr schon abgesagt war, nicht in der ehemaligen Synagoge, sondern in der der evangelischen Kirche in Laufersweiler statt. Und das erwies sich als Glücksgriff.
Der große sakrale Raum bestach durch seine vorzügliche Akustik. Mit Giora Schmidt war ein Geiger der Extraklasse extra für diese Reihe aus New York angereist. Gemeinsam mit den preisgekrönten Stipendiaten der Villa Musica, dem Geiger Stefan Zientek, dem Bratschisten Ionel Ungureana und der Cellistin Anne-Clair Dani spielte Giora Schmidt eine Trio-Serenade des Mainzer Konservatoriumsdirektors Hans Gál, Variationen des früheren Müncheners Paul Ben-Haim und ein furioses Streichquartett des jungen Felix Mendelssohn. In der Trio-Serenade von Gál kam noch die Klarinettistin Clarissa Schmitt dazu. Das Publikum bedankte sich bei den Musikern, die alle froh waren, endlich wieder einmal öffentlich auftreten zu dürfen, mit langem Applaus. wd