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Rhein-Hunsrück

Mann hetzt Hunde auf wehrlose Katze: Video nährt schrecklichen Verdacht gegen Züchter aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis

Von Volker Boch
Dieses Video sorgt nicht nur in Tierschutzkreisen, sondern auch unter Jägern für große Aufregung: Möglicherweise hat ein im Kreis lebender Mann Hunde auf eine Katze gehetzt und die tödliche Jagd gefilmt.  Foto: Video-Screenshot
Dieses Video sorgt nicht nur in Tierschutzkreisen, sondern auch unter Jägern für große Aufregung: Möglicherweise hat ein im Kreis lebender Mann Hunde auf eine Katze gehetzt und die tödliche Jagd gefilmt. Foto: Video-Screenshot

Tierschützer sind in heller Aufregung, seit ein Tötungsvideo die Runde macht, das vermutlich ein im Rhein-Hunsrück-Kreis lebender Jäger aufgenommen hat. Es zeigt, wie mehrere Jagdhunde auf eine Katze gehetzt werden – offensichtlich von dem Mann angetrieben, der das Video selbst aufgenommen hat. Nach Recherchen unserer Zeitung ermitteln Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft in diesem Zusammenhang gegen einen Jagdhundezüchter aus dem Kreis.

Lesezeit: 4 Minuten
Es ist ein Video, das nicht nur Tierschützer erschüttert – die in schlechter Qualität vorliegende Aufnahme treibt auch die Jägerschaft um. Möglicherweise wurde die Sequenz, die zunächst dem Vernehmen nach in Jägerkreisen bekannt wurde und dann sowohl Ermittler als auch Tierschutzorganisationen zu Gesicht bekamen, per Handy aufgenommen. Zu sehen ist ...
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Deutliche Erklärungen zum Sachverhalt: Jagdverbände distanzieren sich in aller Form

Rhein-Hunsrück. Unter anderem haben der Deutsche Jagdverband und der Landesjagdverband sowie die Tierschutzorganisation Peta Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz Anzeige erstattet.

Jagdverbände reagieren scharf

In einer Mitteilung erklären die Verbände zu ihrer Anzeige: „Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) erstatten Anzeige gegen einen Jäger, der mehrere Jagdhunde auf eine Katze gehetzt hatte. Bekannt wurde der Vorfall, weil der Jäger ein Video der Tat über soziale Medien verbreitete. Wegen eines massiven Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstatten der LJV und DJV Anzeige. In einem den Verbänden vorliegendem Video ist zu sehen, wie Hunde auf eine Katze gehetzt werden. Der Hundeführer hätte eindeutig die Möglichkeit gehabt, das Tier vor den eigenen Hunden zu schützen. Stattdessen treibt er seine Hunde an, die Katze anzugreifen. Die Verbände verurteilen die Tat aufs Schärfste. Die im Video veröffentlichte Sequenz stellt einen groben Verstoß gegen den Tierschutz dar und schadet dem Image aller Jägerinnen und Jägern. Zudem wirft es ein gänzlich falsches Licht auf alle Hundeführerinnen und -führer mit ihren vierbeinigen Jagdhelfern. Solch ein Verhalten wird von den Jagdverbänden nicht toleriert.“

Tierschützer fordern Konsequenzen

In einer Mitteilung erklärt die Tierschutzorganisation Peta zu ihrer Anzeige in diesem Fall unter anderem: „Peta fordert neben einer empfindlichen Strafe auch ein Jagdverbot und den Entzug des Jagdscheines für den Mann. ,Der durch das Video bezeugte extreme Sadismus des Mannes zeigt, dass die Jagd nichts weiter ist, als ein blutiges Hobby', so Dr. Christian Arleth, Rechtsanwalt bei Peta. ,Der Täter hat die Katze bewusst größtem Leid ausgesetzt und hatte seine Freude daran zuzuschauen, wie sie stirbt. Ein solches Verhalten ist nicht nur abscheulich und empörend, es offenbart auch die Gewaltbereitschaft und Gemeingefährlichkeit dieses Jägers.' Das Tierschutzgesetz verbietet es, Tiere aufeinander zu hetzen. Auch das Töten der Katze war gesetzwidrig, denn diese dürfen von Jägern nur dann getötet werden, solange sie erkennbar wildern. Zwar distanzierte sich der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz von dem Vorgehen des Jägers; solche Fälle ereignen sich jedoch unzählige Male in Deutschland. Rohe Gewalt bei der Jagd ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Jäger bieten in ihren Online-Shops ganz bewusst Duftstoffe an, um Katzen anzulocken und in Fallen zu fangen.“

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