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Mittelrhein

Loreley-Kliniken: Kommunen fordern zweites Gutachten

Von Denise Bergfeld
Die Marienhaus GmbH steht für ihre Entscheidung, die Loreley-Kliniken in St. Goar und Oberwesel (Foto) zu schließen, in der Kritik. Foto: Breitbach
Die Marienhaus GmbH steht für ihre Entscheidung, die Loreley-Kliniken in St. Goar und Oberwesel (Foto) zu schließen, in der Kritik. Foto: Breitbach

Zu dem vom Mehrheitsgesellschafter Marienhaus im Alleingang beschlossenen Aus für die beiden Krankenhäuser in St. Goar und Oberwesel hagelt es massiv Protest aus der Bevölkerung, aus der Belegschaft und seitens der Politik – und es formiert sich Widerstand. Am Donnerstag ist eine Demonstration geplant, die am Montag bei der Kreisverwaltung angemeldet wurde.

Lesezeit: 4 Minuten
Bereits am Wochenende hatten Eltern aus Oberwesel auf Facebook angekündigt, am Donnerstagabend vor der Bürgerversammlung mit ihren Kindern lautstark demonstrieren zu wollen. „Wir wollen mit den Kindern am Halloweenabend verkleidet um die Häuser ziehen“, sagt Heike Zimmer, die gemeinsam mit Claudia Berres und Christian Albrecht die Idee dazu hatte, parallel ...
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Laut werden und Antworten verlangen: Denise Bergfeld zur geplanten Demo für den Erhalt der Kliniken

Was die Marienhaus Holding am Freitag verkündet hat, war ein Schock für die Region. Jetzt zeichnet sich Widerstand ab. Und das ist auch gut so.

Es heißt immer, es gibt zu viele kleine Krankenhäuser in Deutschland, kleine Häuser haben finanzielle Probleme und kämpfen ums Überleben. Am Mittelrhein sollen jetzt zwei Krankenhäuser geschlossen werden, die, gemeinsam betrachtet, keine finanziellen Probleme haben, sondern – im Gegenteil – sich auf dem Fachgebiet der konservativen Orthopädie einen exzellenten Ruf aufgebaut und in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Loreley-Seniorenzentrum gegenseitig getragen haben.

Schon bei der Nachricht, dass es künftig nur noch eine orthopädische Fachklinik und keine Grundversorgung in Oberwesel mehr geben soll, hat die Region erst einmal schlucken müssen. Jetzt aber überraschend und ohne einen gemeinsamen Beschluss mit den kommunalen Mitgesellschaftern das Aus für beide Häuser zu verkünden, allein gestützt auf ein auf Zukunftsszenarien aufgebautes Gutachten, überzeugt nicht.

Vor allem nicht die Menschen am Mittelrhein, einer Region, die dadurch strukturell noch weiter ins Hintertreffen geraten wird. Nicht nur für die Patienten und die Belegschaft ist das Aus der beiden Häuser ein schwerer Schlag, sondern auch für die Stadtentwicklung. 350 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, in erster Linie Menschen, die sich in der Pflege oder der Medizin immer für das Wohl anderer eingesetzt haben.

Und die Kommunen verlieren Gäste, die aus ganz Deutschland kamen, um ihre Angehörigen zu besuchen, und damit auch Übernachtungen und Kaufkraft. Genommen wird dies den Menschen auf Basis eines Wirtschaftsgutachtens, dessen Inhalt ihnen nicht weiter bekannt ist. Da ist es nur folgerichtig, laut zu werden und weitere Antworten einzufordern.

Dazu ist am Donnerstag die Gelegenheit bei der Bürgerversammlung – und die sollten möglichst viele Menschen nutzen.

Sind die Loreley-Kliniken noch zu retten?
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