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Hasselbach

Letzte Spuren der „Nature“ sind beseitigt – 250 Reinigungskräfte im Einsatz

Von Charlotte Krämer-Schick
Insgesamt etwa 250 Personen durchkämmen in der Woche nach dem Technofestival Nature One das Campinggelände und versuchen, auch den letzten Zigarettenstummel aufzusammeln. In den vergangenen Jahren kamen dabei bis zu 400 Tonnen Müll zusammen.
Insgesamt etwa 250 Personen durchkämmen in der Woche nach dem Technofestival Nature One das Campinggelände und versuchen, auch den letzten Zigarettenstummel aufzusammeln. In den vergangenen Jahren kamen dabei bis zu 400 Tonnen Müll zusammen. Foto: Werner Dupuis

Einen Monat liegt das Technofestival Nature One bereits zurück, die letzten Spuren der Veranstaltung sind beseitigt. Insgesamt etwa 250 Personen waren damit beschäftigt, das gesamte Gelände zu reinigen. Wie viele Tonnen Müll sie im Anschluss entsorgten, kann der Veranstalter noch nicht genau beziffern. Es gab Jahre, da war von knapp 400 Tonnen die Rede.

Lesezeit: 3 Minuten
400 Tonnen Müll, das entspricht etwa 6,15 kg Müll pro Besucher des Festivals. Statistisch gesehen produziere also kein Besucher der Nature One über das Wochenende mehr Müll, als er zu Hause produzieren würde, teilt der Veranstalter I-Motion mit. Auf einem Festival dieser Größenordnung werde die Masse an Abfall lediglich sichtbar. ...
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Anzahl der Strafanzeigen sind gestiegen

Hasselbach. Die Anzahl der Strafanzeigen, auch wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, sind im Rahmen des Festivals Nature One im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen, teilt die Polizeidirektion Koblenz mit.

Im Jahr 2018 registrierte die Polizei insgesamt 567 Strafanzeigen, davon 474 gegen das Betäubungsmittelgesetz. In diesem Jahr wurden insgesamt 620 Strafanzeigen erfasst, 498 davon in Bezug auf das Betäubungsmittelgesetz. Deutlich zurück gingen hingegen Fälle, in denen Kraftfahrzeuge unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen geführt wurden. Stellte die Polizei 2018 noch insgesamt 133 solcher Fahrten fest, so waren es in diesem Jahr nur 118 Fahrten. Die intensiven präventiven Maßnahmen von Veranstalter und Polizei haben offensichtlich zu einer positiven Verhaltensänderung der Fahrzeugführer geführt, vermutet die Polizeidirektion.

Die Anzahl an sichergestellten Ecstasypillen hatte im Jahr 2017 mit einer Stückzahl von 5743 den absoluten Höchststand der bisherigen Sicherstellungsmenge bei der Nature One erreicht. Ursächlich hierfür waren mehrere größere Sicherstellungsmengen, die zum Verkauf auf der Nature One 2017 vorgesehen waren. Eine solche Menge konnte auch in diesem Jahr nicht verzeichnet werden, und so wurden insgesamt 1058 Ecstasypillen sichergestellt.

Zu nennenswerten Vorkommnissen, die einen Bericht im Nachhinein erforderlich machen würden, sei es nicht gekommen. ces

Thomas Torkler zur Abfallflut bei Nature One

Müllvermeidung funktioniert über den Geldbeutel

Viel mehr tun, als der Veranstalter des Techno-Festivals Nature One kann man zur Müllvermeidung bei einem solchen Großereignis wohl kaum. Auf der anderen Seite sind 6,15 Kilo Müll pro Besucher eine Menge Abfall. Natürlich muss man berücksichtigen, dass jene Besucher, die mit einer Polstergarnitur am Camping-Village anrücken, den Kilo-Schnitt gnadenlos in die Höhe treiben. Wenn man dann erfährt, dass diese Techno-Fans sich zuvor auch noch ein Sofa bei eBay kaufen, um ihren Allerwertesten bei der Nature One weicher betten zu können – ich habe immer gedacht, die tanzen die ganze Nacht durch –, spätestens dann ist die Grenze zur Dekadenz überschritten. Das Bußgeld kann gar nicht hoch genug sein für eine solch eine Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität. Und nächsten Freitag schwänzen sie dann die Schule, um sich für die Sache der segelnden Greta zu engagieren. Die Bewegung Fridays-for-Future kann für sich verbuchen, den Klimaschutz stark ins Bewusstsein der Menschen und besonders der Politik gerückt zu haben. Es ist sicher ein ungleich schwierigeres Unterfangen, die eigenen Reihen zu schließen, um auch hier noch mehr Bewusstsein zu schaffen, damit jene „Couch-Fans“ anfangen, ihr eigenes Tun zu überdenken und nicht nur bei Fridays for Future mitdemonstrieren, weil es gerade schick ist.

Und die Aussage, dass der Nature-One-Veranstalter nicht viel mehr tun kann, muss man wohl auch in Frage stellen. Was spricht dagegen, das Pfandgeld für den Müllsack, den es am Eingang zum Campingplatz gibt, nicht drastisch zu erhöhen? Und wer mit Sofa anreist, sollte ebenfalls einen gepfefferten Pfandbetrag hinterlegen, den er bei der Heimreise zurückbekommt, wenn das Sofa auch wieder mitgenommen wird. .

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