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Simmern

Kreistag: SPD scheitert mit Antrag, den ÖPNV auch für die Versorgung älterer Bürger zu nutzen

Von Volker Boch
Für viele ältere Menschen ist es auf dem Dorf zusehends schwieriger, notwendige Einkäufe zu tätigen, zumal vielerorts lokale Läden verloren gegangen sind. Einen Transportdienst im Rahmen des bestehenden ÖPNV-Systems einzuführen, schlug die SPD-Fraktion vor, scheiterte damit aber.  Foto: Archiv Werner Dupuis
Für viele ältere Menschen ist es auf dem Dorf zusehends schwieriger, notwendige Einkäufe zu tätigen, zumal vielerorts lokale Läden verloren gegangen sind. Einen Transportdienst im Rahmen des bestehenden ÖPNV-Systems einzuführen, schlug die SPD-Fraktion vor, scheiterte damit aber. Foto: Archiv Werner Dupuis

Den ÖPNV im Rhein-Hunsrück-Kreis mit einem bürgernahen Ansatz besser zu nutzen, brachte die SPD-Fraktion in die jüngste Kreistagssitzung ein. Der Rhein-Hunsrück-Kreis solle auf den Weg bringen, dass unverzüglich mit den im Rahmen der bestehenden Verträge beauftragten Busunternehmen die Voraussetzungen geschaffen würden, „um vor allem ältere Menschen im Kreisgebiet mit Gütern und Produkten des täglichen Bedarfs zu versorgen". Die Idee aber stieß auf deutliche Kritik in dem Gremium.

Lesezeit: 2 Minuten
Dazu soll eine entsprechende App entwickelt werden; zunächst kann das Transportsystem aber per Telefon ,gelenkt' werden.“ Michael Maurer stellte die Idee der SPD-Fraktion in der digitalen Sitzung näher vor und erläuterte vor allem zwei Ziele: dass nicht dauerhaft Busse leer durch die Region rollen und dass ein Service für ältere ...
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So lautete der Ansatz des SPD-Antrags zur Sondernutzung des ÖPNV

In ihrer Begründung zum Antrag hatte die SPD folgendes ausgeführt: „In immer mehr Gemeinden im Rhein-Hunsrück-Kreis fehlen Einkaufsmöglichkeiten. Geschäfte, Gaststätten und „Tante-Emma-Läden“ sterben aus. Älter werdende Mitbürger*innen können oder wollen nicht mehr selbst in die Zentralorte zum Einkaufen fahren. Nicht immer sind Familienmitglieder oder Nachbarn verfügbar, die alten Menschen entsprechend zu unterstützen. Gleichzeitig fahren nunmehr seit gut eineinhalb Jahr regelmäßig mehr oder weniger leere Busse durch fast alle Städte und Gemeinden im Kreis. Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Vorwurf der „leeren Busse“ überall im Rhein-Hunsrück-Kreis zu vernehmen.

Wir wollen diese negativen Aspekte zusammenführen und in einen Vorteil umkehren. Vor allem (aber nicht nur) älteren Bürgerinnen und Bürgern soll die Chance eröffnet werden, die Busse zum Transport von Waren nutzen zu können. So wie in unserer Region vor Jahrzehnten die Post durch Postbusse von Ort zu Ort transportiert wurde, könnten heute Lebensmittel, Gebrauchsgüter und andere Waren per Bus von Geschäften in größeren Orten bis in kleine und entlegene Gemeinden befördert werden. Nutzer*innen in den Gemeinden bestellen per App oder telefonisch ihre Waren. Lieferanten bringen sie zum Bus; an der Haltestelle im Ort werden sie abgeholt. Natürlich wird dieses Angebot nicht kostenfrei sein und schafft so für die Busunternehmer eventuell neue Einnahmemöglichkeiten. Hier müssen der ÖPNV-Träger und die Busunternehmen eine für alle vertretbare Regelung finden.“

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