Der Generationswechsel schreitet voran in der CDU Rhein-Hunsrück. Hans-Josef Bracht hat bereits frühzeitig angekündigt, 2021 nicht mehr für eine weitere Legislaturperiode im Mainzer Landtag zu kandidieren. Die folgerichtige Entscheidung war dann auch die Abgabe des Kreisvorsitzes seiner Partei, die er 26 Jahre lang geführt hat. Am 31. Januar – als sich noch niemand die Ausmaße der Corona-Krise auch nur annähernd ausmalen konnte – erfolgte die Ablösung an der Parteispitze der Union im Rhein-Hunsrück-Kreis. Bei dem Parteitag in der Kirchberger Stadthalle bekam sein Nachfolger Tobias Vogt große Rückendeckung: 161 von 245 Delegierten stimmten für ihn. Und wiederum folgerichtig kandidiert er nun für die CDU für den Landtag im Wahlkreis 16.
Im Nachbarwahlkreis 23, zu dem die Verbandsgemeinde Kirchberg gehört, wird es ebenfalls einen Generationswechsel geben. Alexander Licht tritt wie Hans-Josef Bracht nicht mehr bei der Landtagswahl am 14. März an. Nachfolgerin soll Karina Wächter aus Ürzig werden.
Und neben Bracht und Licht gibt es da noch einen dritten „alten Haudegen“, der abgelöst wird: Peter Bleser sitzt seit 1990 im Bundestag. Und da Bundestagswahlen alle vier Jahre stattfinden und Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz seit 1991 alle fünf Jahre, kommt es vor, dass die Rheinland-Pfälzer innerhalb eines Jahres sowohl einen neuen Bundestag als auch einen neuen Landtag wählen. Und das wird 2021 der Fall sein. Am 14. März stehen die Landtagswahlen an, die Bundestagswahl muss laut Grundgesetz spätestens am 24. Oktober stattfinden. Auch wenn die Spatzen es längst von den Dächern pfeifen, dass Landrat Marlon Bröhr als Bundestagskandidat Peter Bleser beerben wird – fix ist noch nichts, die Entscheidungsträger halten sich noch bedeckt – voraussichtlich bis September. Bei der CDU dreht sich das Personalkarussell (wer wird dann Landrat?) also allenfalls noch langsam.
Offiziell nominiert ist Tobias Vogt erst, wenn ihn der Parteitag wählt. Eine Formalie, die noch aussteht. Der Generationswechsel wird vollzogen – und hinter den Kulissen dürfte die Entscheidung über die Bundestagskandidatur ebenfalls längst gefallen sein.