Stellungnahme von Harald Bechberger auf die Reaktionen zu seinem Leserbrief
Auf die Reaktionen der Leser, die im medizinischen Bereich tätig sind, angesprochen, bekräftigt Harald Bechberger (stellvertretender Vorsitzender der AfD-Kreistagsfraktion), dass keinem daran gelegen ist, die momentane Corona-Situation zu verharmlosen. „Den Mitarbeitern in den Kliniken spreche ich ihren Einsatz und ihre Leistung, die sie täglich auf den Intensivstationen bei uns im Kreis geben, auch nicht ab. Das liegt mir fern“, so Bechberger.
„Ich wollte mit meinem Leserbrief den Widerspruch von Landrat Marlon Bröhr unterstützen und habe mich auf Fakten, die man online aus dem Intensivregister entnehmen kann, bezogen. Denn die Ausgangssperre halte ich für absolut überzogen.“ Da er ebenfalls wie Bröhr und Bürgermeister Christian Keimer (VG-Kastellaun) als Privatperson Widerspruch eingelegt hat, habe er die Fakten recherchiert, damit seine schriftliche Argumentation Hand und Fuß hat. So habe es bei Intensivbetten seit dem 1. Januar nie einen Engpass gegeben. Stand 20. April 2021 seien 44 Prozent der 16 Intensivbetten im Kreis frei gewesen. Lediglich drei Betten seien nach Bechbergers Recherchen durch Corona-Patienten belegt gewesen. Ein Blick in das Divi-Intensivregister (
www.divi.de/register/tagesreport) zeigt, dass der Anteil der freien Intensivbetten bei 43,75 Prozent liegt (Stand: 11. Mai). So sind neun Betten belegt und sieben frei. In intensivmedizinischer Behandlung befindet sich ein Covid-19-Fall, der zudem invasiv beatmet werden muss. Und da laut Bechberger auch die Mortalitätsrate im Kreis an oder mit Covid-19 Erkrankten im Vergleich zu anderen Kreisen und Bundesländern relativ gering sei (aktuell sind seit März 2020 insgesamt 97 Menschen bei uns verstorben) und die Sterbefallzahlen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im März deutschlandweit um elf Prozent zurückgegangen sind, kam er für sich zu folgendem Entschluss: „Die aktuelle Lage rechtfertigt aus meiner Sicht keine nächtliche Ausgangssperre – und das ist alles, was ich mit meinem Leserbrief hervorheben wollte.“
mok