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St. Goar/Oberwesel

Kommunen wollen neuen Träger für Loreley-Kliniken suchen – Weitere Podiumsdiskussion am Donnerstag

Von Denise Bergfeld
Sind die Loreley-Kliniken noch zu retten? Die Kommunen wollen nun nach einem alternativen Träger für die Kliniken suchen. Foto: Suzanne Breitbach
Sind die Loreley-Kliniken noch zu retten? Die Kommunen wollen nun nach einem alternativen Träger für die Kliniken suchen. Foto: Suzanne Breitbach

Nach den massiven Protesten vom Donnerstag gegen die geplanten Klinikschließungen, hat die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) angekündigt, den Loreley-Kliniken in dieser Woche einen Besuch abzustatten und unter anderem mit der Mitarbeitervertretung der Kliniken zu sprechen. Einen konkreten Termin dafür nannte das Ministerium noch nicht. Am Donnerstagabend ab 19 Uhr wird es aber eine Podiumsdiskussion in der Rheinfelshalle zum Thema geben, zu der nach Informationen unserer Zeitung auch die Gesundheitsministerin eingeladen ist.

Lesezeit: 3 Minuten
22 Millionen Euro stehen auch für alternativen Träger zur Verfügung In einem Schreiben an die betroffenen Bürgermeister, die zugleich Mitgesellschafter der Krankenhäuser sind, hatte das Gesundheitsministerium in der vergangenen Woche darüber informiert, dass die Mittel aus dem Strukturfonds in Höhe von 22 Millionen Euro grundsätzlich weiterhin zur Verfügung stehen. Dies gelte ...
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Politiker aus Region gegen Schließung

Mittelrhein. Auch bei den Bundes- und Landespolitkern aus der Region ist die drohende Turboschließung der Loreley-Kliniken längst ein Thema. Bei der Demonstration am Donnerstag marschierten auch die Bundestagsabgeordneten Peter Bleser (CDU) und Carina Konrad (FDP) mit. Der Mainzer Landtagsabgeordnete und Landtagsvizepräsident Hans-Josef Bracht (CDU) hatte es im Vorfeld sehr bedauert, wegen eines eigenen Klinikaufenthalts nicht dabei sein zu können.

Dass die Marienhaus GmbH die Schuld beim Bund sucht und diesen für ihre radikale und kurzfristige Entscheidung verantwortlich mache, sei laut Bleser „dreist und falsch“. Der Bund investiere massiv in eine Verbesserung der medizinischen Versorgung in ländlichen oder strukturschwachen Regionen. 50 Millionen Euro zur Förderung ländlicher Krankenhäuser würden ab 2020 bereitgestellt. „Es hilft den Menschen vor Ort nicht weiter, dass man sich jetzt gegenseitig die Schuld in die Schuhe schiebt. Der Blick muss nach vorn gerichtet werden und alle Möglichkeiten, den Fortbestand der Klinik zu sichern, geprüft werden“, betonte Bleser.

„Das Aus der Loreley-Kliniken ist eine Entscheidung des christlichen Krankenhausträgers“, betonte Carina Konrad. Sonntagsreden und politische Streitereien würden kaum jemandem helfen. Es reiche nicht, nur über eine Stärkung des ländlichen Raums zu reden: „Wenn es um die Loreley-Kliniken geht, müssen wir parteiübergreifend an einem Strang ziehen und uns gegen die Schließung stellen.“

Auch Bracht äußerte sein Unverständnis: „Das Gutachten der Marienhaus Gruppe soll ja sogar eine, wenn auch schwache, positive Wirtschaftlichkeit belegen. Und dennoch will man schließen, um ein schon jetzt defizitäres Krankenhaus in Bingen zu stärken. Ich fürchte, man schwächt beide damit. Deshalb sollte man eher den umgekehrten Weg gehen und Oberwesel durch Zusammenlegung stärken“, sagte er.

Die Landesregierung habe sich offensichtlich mit der vom Träger geplanten Schließung bereits abgefunden. Das sei unbefriedigend und werde der Verantwortung gegenüber der Region nicht gerecht. Sie müsse in eine aktive Rolle einzutreten und konkrete Vorschläge für das Fortbestehen der Klinik machen, forderte Bracht. bed

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