Eine Menge Holz an Arbeit hat die neue kommunale Vermarktungsgesellschaft vor sich, die ab sofort von Rheinböllen aus tätig wird. 80.000 Hektar Waldfläche zu betreuen und pro Jahr 220.000 Festmeter bestmöglich zu veräußern, das ist sicher eine gewisse Herausforderung, zumal der Markt aktuell nicht so einfach zu bespielen ist. Wer diese Woche durch die Wälder im Rhein-Hunsrück-Kreis geht – was nicht ratsam ist –, findet eine große Anzahl an Sturmholz, das sich zu einer deutlich höheren Menge an Käferholz gesellt. So kostbar der Rohstoff Holz ist, so schwer ist es derzeit wohl, dafür einen adäquaten Preis zu erzielen. Denn auch die Erlöse hochwertiger Stammhölzer sind aufgrund des gesättigten Marktes zurzeit geringer. Wegen des Überangebots nehmen Sägerwerke derzeit gar kein Holz mehr an. Die geschlagenen Stämme lagern bis auf weiteres im Wald.
Entsprechend ist der neuen Vermarktungsgesellschaft ein gutes Geschick zu wünschen bei ihrer Arbeit. Denn es ist nicht allein die Menge an Holz, die sie vermarkten soll, es geht letztlich um die gesamte Region dahinter und auch um die Frage, wie erfolgreich sich im nationalen wie internationalen Marktumfeld bestehen lässt. Dass aus den heimischen Wäldern hervorragendes Holz kommt und es hier von großer Bedeutung ist, nachhaltig im Forst zu wirtschaften, steht außer Frage. Ob die Marktsituation aber dazu führt, wieder „guten“ Wert für regionales Holz zu erzielen, bleibt abzuwarten. Denn die Gesamtmenge, die für die neue kommunale Vermarktungsgesellschaft ansteht, ist groß. Fest steht aber, dass es im Rheinböllener Rathaus trotz des baldigen Fusions-Amtssitzes der neuen VG in Simmern weiter spannend bleibt.