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Boppard

Kloster Marienberg soll aus dem Dornröschenschlaf erwachen

Von Volker Boch
Seit drei Jahrzehnten steht das Kloster Marienberg in Boppard leer. Das ehemalige Benediktinerinnenkloster aus dem 12. Jahrhundert ist eines der prägenden Gebäude am Mittelrhein und soll in den kommenden Jahren zu neuer Blüte gelangen.
Seit drei Jahrzehnten steht das Kloster Marienberg in Boppard leer. Das ehemalige Benediktinerinnenkloster aus dem 12. Jahrhundert ist eines der prägenden Gebäude am Mittelrhein und soll in den kommenden Jahren zu neuer Blüte gelangen. Foto: Suzanne Breitbach

Der Dornröschenschlaf des Klosters Marienberg in Boppard soll beendet werden – und zwar so schnell wie möglich. Nach jahrzehntelangem Bangen um das historische Kulturdenkmal gab der österreichische Architekt und Investor Friedrich Ohnewein dem Stadtrat am Montagabend viel Hoffnung mit. Wenn alles glatt läuft, würde Ohnewein anlässlich des 900-jährigen Jubiläums der Klosteranlage im Jahr 2020 gern mindestens ein Richtfest feiern.

Lesezeit: 4 Minuten
In seiner letzten Sitzung des Jahres befasste sich der Bopparder Stadtrat nicht mit dem Haushalt 2019, sondern neben einigen rasch abgearbeiteten weiteren Tagesordnungspunkten mit einer Investition, die viel weitreichendere Auswirkungen auf die Stadt und ihr Leben haben soll als der Finanzplan für ein einzelnes Geschäftsjahr. Im weiteren Verlauf des Abends ...
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So soll das Kloster Marienberg ausgebaut werden

Mehr als 60 barrierefreie Eigentumswohnungen sollen im Kloster Marienberg entstehen – je nach Ausbauvariante 61 oder 66. Saniert werden das Hauptgebäude und das hintere Gebäude, die zusammen eine Nutzfläche von rund 5000 Quadratmeter haben. Drei Gärten sollen die Anlage prägen, die einen unmittelbaren Zugang zum benachbarten, 3,5 Hektar großen Marienberger Landschaftspark erhält. Die historischen Merkmale der Klosteranlage sollen im Rahmen des groß angelegten Sanierungsprojekts in ihren wesentlichen Bestandteilen erhalten bleiben, das sogenannte Schauportal zum Rhein bleibt in seiner optischen Wirkung unverändert. Auch die energetische Sanierung erfolgt ohne Eingriffe in die Außenwirkung des Anwesens – neue Fenster werden ebenso eingebaut wie eine Innendämmung des Gebäudes. Neue Technik wird neben den Treppenaufgängen auch in Form von zwei Liftanlagen installiert, zudem wird eine Tiefgarage errichtet.

Im Obergeschoss sind elf Maisonettewohnungen vorgesehen, die den höchsten Standard im Projekt darstellen, die Größe liegt hier zwischen 60 und 112 Quadratmetern. Die größte Wohnung im Gesamtprojekt ist mit 140 Quadratmetern geplant, die kleinsten Einheiten sind gut 40 Quadratmeter groß. Alle Wohnungen sollen mit Balkonen, Loggien oder Terrassen ausgestattet sein – gerade die Frage, ob und in welcher Form Balkone mit den Anforderungen des Denkmalschutzes übereinstimmen, beschäftigte die Planungen lange.

Vorgesehen sind im Gesamtkomplex Gemeinschaftsräume und die Wiederbelebung der historischen Innenhofprägung des Ensembles. Die noch erhaltenen wertvollen Gebäudeteile sollen erhalten bleiben, dazu gehören unter anderem die Doppelsäulen im Erdgeschoss.

In einem guten Zustand trotz des langen Leerstands sind laut Architekt Friedrich Ohnewein das Mauerwerk der Anlage sowie der barocke Dachstuhl. Der Bau soll möglichst bald beginnen, zunächst muss aber die Finanzierung fixiert sein. Die genaue Berechnung der Quadratmeterpreise wird möglich, wenn im Januar abschließende statische Analysen vorliegen, die eine Aussage über die zu erwartenden Gesamtkosten des Projekts treffen lassen. Grob liegen die Kosten pro Quadratmeter bei solchen Objekten zwischen 3000 und 5000 Euro. vb

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