Boppard

Keine Heiligabendfeier in Boppard: Pandemie macht Alleinstehende erneut einsam

Heiligabend 2019 war es Gustav Wezel und seinem Team zum letzten Mal vergönnt, eine schöne Feier für Alleinstehende auszurichten.
Heiligabend 2019 war es Gustav Wezel und seinem Team zum letzten Mal vergönnt, eine schöne Feier für Alleinstehende auszurichten. Foto: Jochen Wezel

Für viele bleibt die Zusammenkunft am Heiligabend 2019 eine wehmütige Erinnerung: Nachdem die festliche Heiligabendfeier für Alleinstehende in Boppard im vergangenen Jahr bereits pandemiebedingt abgesagt wurde, muss sie leider wieder ausfallen. Das teilt Pastor i. R. Gustav Wezel mit Bedauern mit.

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Der Organisator und sein Team hatten im Auftrag der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde in Boppard seit 1999 Alleinstehende zur Feier des Christfestes an Heiligabend eingeladen. Nach ihren Angaben waren es in den vergangenen Jahren meistens 30 bis 40 Gäste, die an der schönen und besinnlichen Feier teilnahmen. Gustav Wezel, seine Familie und das Team gaben sich die größte Mühe, diese Abende stets feierlich zu gestalten. Viele erinnern sich gern: Das festliche Essen, die biblische Weihnachtsbotschaft, traditionelle Weihnachtslieder, Musikbeiträge, das beliebte Weihnachtsquiz und gute Gespräche mit den anderen Festgästen garantierten immer einen abwechslungsreichen, besinnlichen und fröhlichen Heiligabend.

Alle sollten menschliche Wärme erfahren

„Niemand sollte an Heiligabend allein, einsam, traurig oder gefrustet sein“. So lautete die zentrale Erkenntnis, die Ruhestandspastor Gustav Wezel und sein Team dazu veranlassten, mit den Alleinstehenden an diesem besonderen Abend etwas Weihnachten zu feiern. „Alle sollten bei uns etwas menschliche Wärme, ein Stück Geborgenheit und herzliche christliche Gemeinschaft erfahren und erleben,“ sagt Gustav Wezel.

Doch aus Gründen der „zurzeit wieder schlimmen Corona-Pandemie muss diese beliebt gewordene Heiligabendfeier für Alleinstehende dieses Jahr leider wieder ausfallen“, lautet nun die traurige Nachricht. Und so schrieb Pastor Wezel kürzlich allen, die in den vergangenen Jahren dabei waren: „Wir hoffen und beten, dass sich für Sie irgendwo und irgendwie eine andere Tür auftut, dass Sie an diesem Abend doch nicht ganz allein sein brauchen. Wenn es möglich ist, wollen wir Sie an Heiligabend doch kurz an der Haustüre besuchen und Ihnen ein weihnachtliches Päckchen überreichen.“