Auf Grundeis geht Politikern der eigene Allerwerteste, wenn Machtverlust droht. Welche Eiertänze da mitunter vollführt werden, bis man es endlich geschafft hat, ein Wahlergebnis schön zu reden, ist mitunter verblüffend.
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Die CDU im Bund hat nach der Bundestagswahl in diesem Punkt so manche Lehrstunde erteilt. Das Zauberwort lautet dabei: Erneuerung! Ja, was denn sonst auch?
Und um ein Haar hätte die CDU – diesmal ist die Union im Rhein-Hunsrück-Kreis gemeint – tatsächlich ein Novum geschafft und eine Frau nominiert. Nein, nicht dass Rita Lanius-Heck im Voraus als strahlende Siegerin einer Kampfabstimmung gegen Christian Klein und Andreas Nikolay festgestanden hätte. So weit ist man in Sachen Frauen-Nominierung – Erneuerung – noch nicht, auch wenn die heimische Union in der Vergangenheit in diesem Punkt schon die ein oder andere Großchance fahrlässig verdaddelt hat, immer mit derselben Frau, und eigentlich wäre es jetzt mal an der Zeit gewesen. Aber nun wird wieder nichts daraus, denn die Frau, um die es hätte gehen können, entschließt sich für eine (Partei-)unabhängige Kandidatur. Ob CDU-Mitglieder aus dem Kreis da mit dran gedreht haben?
Dass Mitglieder einer Partei sich als unabhängige Bewerber zur Wahl stellen, ist nicht neu. In der Verbandsgemeinde Kastellaun hat seinerzeit das CDU-Mitglied Marlon Bröhr vorgemacht, wie man dem von der eigenen Partei aufgestellten Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl das Nachsehen gibt.
Wie das Ganze ausgeht? Abwarten. Jetzt streiten sich drei. Der lachende Vierte lauert vielleicht schon!