Plus
Rhein-Hunsrück

Kaum noch Hoffnung für Loreley-Kliniken – Ärzte für Medizisches Versorgungszentrum

Von  Denise Bergfeld
Es hätte die Rettung in letzter Sekunde für die Loreley-Kliniken sein können: Der Kreistag hat in der Hunsrückhalle mit großer Mehrheit den Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Maurer (Mitte, stehend) auf eine Anteilsübernahme durch den Rhein-Hunsrück-Kreis abgelehnt.
Es hätte die Rettung in letzter Sekunde für die Loreley-Kliniken sein können: Der Kreistag hat in der Hunsrückhalle mit großer Mehrheit den Antrag des SPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Maurer (Mitte, stehend) auf eine Anteilsübernahme durch den Rhein-Hunsrück-Kreis abgelehnt. Foto: Werner Dupuis

Das Bangen um die Zukunft der Loreley-Kliniken geht weiter. Mit dem Scheitern des SPD-Antrags im Kreistag in einer Sondersitzung am vergangenen Montag (wir berichteten) hat sich am Mittelrhein auch die Hoffnung zerschlagen, dass der Rhein-Hunsrück-Kreis bei der Krankenhaus GmbH St. Goar-Oberwesel einsteigen und die Kliniken gemeinsam mit den Städten Oberwesel, St. Goar und der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein in eine komplett kommunale Trägerschaft überführen wird.

Lesezeit: 5 Minuten
Die Zuhörer in der Hunsrückhalle erlebten am Montag eine knapp zweistündige Debatte, in der die Argumente für und wider einer Kreisübernahme ausführlich von den einzelnen Fraktionen dargelegt wurden. Auch zwei Medizinier kamen dabei zu Wort. Dr. Jürgen Mohr, der als Arzt in Koblenz das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Mittelrhein mit zwölf Praxen ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Denise Bergfeld zur Absage des Kreises an die Loreley-Kliniken

Eine bittere Entscheidung

Mit dem Scheitern des SPD-Antrags auf einen Einstieg des Rhein-Hunsrück-Kreises in die Krankenhaus GmbH hat der Kreistag eine bittere Entscheidung getroffen und damit auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine Rettung der Loreley-Kliniken zerschlagen. In normalen Zeiten hätte man argumentieren können, dass dem Kreis der Mut fehlt. Doch die Sondersituation der Corona-Krise birgt am Ende des Tages so viele Unwägbarkeiten, dass Mut allein an dieser Stelle leider nicht mehr reicht. Den Kommunen brechen die Einnahmen weg, Haushalte sind bereits hinfällig, obwohl sie gerade erst erstellt wurden, und das komplette Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Krise ist überhaupt noch nicht absehbar.

In einer solchen Situation zwei Kliniken zu übernehmen, die der katholische Mehrheitsgesellschafter Marienhaus zuvor in einem monatelangen Prozess vor die Wand gefahren hat, ist mit so hohen finanziellen Risiken verbunden, dass ohne ein bis ins letzte Detail durchdachtes positives Zukunftskonzept eine solche Entscheidung nur negativ ausfallen konnte. Und ein solches Konzept wurde am Montag leider nicht vorgestellt – diese Chance wurde vertan. Stattdessen hagelte es von den einen Schuldzuweisungen Richtung Bund und Land, andere wiederum nahmen die Landespolitik in Schutz – das übliche erwartbare Verhalten.

Die AfD benahm sich besonders schäbig und stellte die Flüchtlingspolitik der Landesregierung als Schuldigen für mangelnde Investitionen in die Krankenhäuser an den Pranger – was ohne Zweifel den Tiefpunkt der Sitzung markierte. Der Blick nach vorn konzentrierte sich auf das MVZ, das bereits in Planung ist. Von der bis dato bundesweit renommierten konservativen Orthopädie der Kliniken sprach nur noch Ex-VG-Bürgermeister Thomas Bun-gert (CDU), der einen letzten Anlauf nahm und den Vorschlag lieferte, zumindest diese in Kombination mit einem MVZ zu erhalten. Eine Idee, die zumindest einmal durchkalkuliert werden sollte, bevor Marienhaus am 30. September endgültig die Lichter ausknipst.

Sind die Loreley-Kliniken noch zu retten?
Meistgelesene Artikel