Mastershausen

Kappensitzung: Masdascha Kälwerkäpp feiern ausgelassen

Einen bunten und abwechslungsreichen Abend erlebte das Publikum auf der Kappensitzung der Masdascha Kälwerkäpp. Auch die Garde unterhielt mit einem tollen Auftritt.  Fotos: Björn Stürmer/Eighty Four Pictures
Einen bunten und abwechslungsreichen Abend erlebte das Publikum auf der Kappensitzung der Masdascha Kälwerkäpp. Auch die Garde unterhielt mit einem tollen Auftritt. Fotos: Björn Stürmer/Eighty Four Pictures Foto: Björn Stürmer / Eighty Four Pictures

„Die Kälwerkäpp machen einfach immer weiter“: Um 19.33 Uhr startete die Kappensitzung der Mastershausener „Kälwerkäpp“ traditionell mit einem Einspieler, in dem das Dreigestirn sich seinen Elferrat aussuchte. Kriterien waren dabei vor allem Trinkfestigkeit, aber auch aus dem Hunsrück sollte man entstammen. Gemäß dem Motto Frauenpower mussten natürlich auch zwei weibliche Mitglieder her.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Sitzungspräsident Simon Holl moderierte nach der Corona-Zwangspause wie immer energiegeladen und sehr unaufgeregt – was vielleicht am neuen Dasein als Papa lag. Das thematisierte er auch gewohnt spaßig in seiner Eröffnungsrede. Den MKV-Award übergab er dieses Jahr an Harald Limbach, der 2017 Prinz war und den Verein als Erster Vorsitzender während der Pandemie am Laufen gehalten hatte.

Es folgte der Einzug des Elferrats, Dreigestirns und Kinderprinzenpaars. Prinzessin Theresa I. von Pädagogik und Tanz ist Masdascha Mädche voll und ganz, Jungfrau Britta I. Energiebündel pur, liebt Sprachen, Reisen und die Natur, und Bäuerin Michelle I., als Sportmaus bekannt, zog von der City ins Masdascha Land. Sie bildeten das Dreigestirn, das vor allem in seiner Vorstellungsrede starke Präsenz zeigte und deutlich machte, dass Karneval in Mastershausen auch ohne Prinz geht.

Powerfrauen haben das Zepter übernommen

Die Powerfrauen waren sichtlich stolz, das Dorf bis zum Aschermittwoch regieren zu dürfen. Prinz Ben I. von Fußball, Fendt und Feuerwehr und seine Prinzessin Mia I. von Trapp und Galopp und mit den Sprüchen immer ganz flott stammen aus altem Mastershau-sener Karnevalsadel und hielten ihre Rede souverän wie die Großen. Prinz Ben beendete seine Rede damit, man solle einfach „schungele, lache, Pommes esse und alle Sorje im Alltag vergesse“ und brachte damit die entspannte Atmosphäre des Abends auf den Punkt. Danach übergab Ortsbürgermeister Gerhard Wust den frisch angefertigten Schlüssel an das Dreigestirn.

Der erste Vortrag des Abends kam von Daniel Schneiders, der das Publikum an seinen Gefühlen für Jungfrau Britta teilhaben ließ und am Ende dafür stehende Ovationen erntete. Danach mischte die Prinzengarde unter Leitung von Sophie Börschinger die Bühne auf. Bei nächsten Vortrag „Herzblatt“ wurden Partner für die Tollitäten gesucht. Hier stellten sich jeweils drei Mastershausener vor, um das Herz des Dreigestirns zu erobern. Der Vortrag, der einzelne Personen aus dem Dorf gehörig aufs Korn nahm, kam beim Publikum super an.

In der Pubertät nur noch halb so süß?

Roman Zimmer stand schon als kleiner Junge auf der Bühne, sei jetzt in der Pubertät aber „nicht mehr so süß“ und müsse sich mehr anstrengen, das Herz des Publikums zu gewinnen, was karnevalistischen Urgestein aber immer noch gelingt. Beim letzten Beitrag vor der Pause thematisierte der Männergesangverein unter der Leitung von David Brittinger die Energiekrise und das aktuelle Dorfgeschehen.

Das Masdascha Dreigestirn besteht in diesem Jahr ausschließlich aus Frauen – und machte deutlich, dass es keiner Männer braucht.
Das Masdascha Dreigestirn besteht in diesem Jahr ausschließlich aus Frauen – und machte deutlich, dass es keiner Männer braucht.
Foto: Björn Stürmer / Eighty Four Pictures

Anschließend konnte sich das Publikum über einen Höhepunkt freuen: Michel Scheer, der 1996 erstmals Sitzungspräsident war, ließ sich darüber aus, dass die „Fraleit“ den MKV infiltriert hätten und früher alles besser gewesen sei. Bei seinen Vorträgen bekommt er erfahrungsgemäß die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums, und Standing Ovations waren ihm auch dieses Jahr sicher.

Die Bucher Showgirls zeigten ihren Tanz zum Thema „Heimat“ und lächelten dabei so charmant und ausgelassen, dass man sich einfach mit ihnen freuen musste. Der „Jungvatter“ Stefan Wust stellte dann sein Sangestalent unter Beweis und unterhielt das Publikum mit Liedern über das Vatersein und die mangelnden Bewerber für das Bürgermeisteramt.

Abschluss mit dem Masdascha Lied

Danach stellte Sitzungspräsident Simon Holl die Ehrengäste vor. Besonders schön war, dass es so viele Gastvereine in die Mastershausener Bürgerhalle gezogen hatte: Die Vereine aus Blankenrath, Leideneck, Buch und Biebern waren anwesend. Als sie auf der Bühne versammelt waren und ihre Begrüßungsworte an das Publikum richteten, bemerkte man die gegenseitige Unterstützung und vor allem die Erleichterung darüber, dass endlich wieder Karneval gefeiert werden darf.

Ein traditioneller Vortrag ist „MKV Agduell“, welcher von Jan und Friedhelm Wiersch vorgetragen wurde. Diese spezialisieren sich vor allem auf das Dorfgeschehen, sei es eine St.-Martinsfeier ohne St. Martin oder den Bau des neuen Kindergartens.

Das tänzerische Glanzlicht des Abends bildete die Showtanzgruppe „TANZimGLÜCK“ unter der Leitung von Stefanie Sabel, Michelle Wilhelm und Sophie Börschinger, die schon beim Tanzfestival mit Kostümen zum Thema Jahrmarkt mit ihren synchronen Tanzschritten und Akrobatik begeisterte.

Zu vorgerückter Stunde bildete das Lied „Häi in Masdasch“ des MGV das Finale des Abends, bevor sich alle Aktiven noch einmal auf der Bühne versammelten, um mit Sophie Börschinger und Alexander Rockenbach sowie tatkräftiger Unterstützung des ganzen Saals das Lied „Masdasch, da bin ich daheim“ zu schmettern. red