Boppard

Jugendliche zeigen starke Eigeninitiative: Hilfsprojekte der BBS Boppard haben Wirkung

Schüler engagieren sich unter anderem bei der Wunschkartenaktion für ihre Mitmenschen. Foto: BBS Boppard
Schüler engagieren sich unter anderem bei der Wunschkartenaktion für ihre Mitmenschen. Foto: BBS Boppard

Gut 100 Geschenkspenden für die Wünsche am weihnachtlichen Wunschbaum, 140 Karten an einsame Mitmenschen und fünf soziale Hilfsinitiativen am Ort – so lautet die äußerst erfolgreiche Bilanz der BBS Boppard zum karitativen Engagement für Mitmenschlichkeit, wie die Schule in einer Pressemitteilung erklärt.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Daraus geht weiter hervor, dass es an Fantasie und Tatkraft nicht gemangelt hat: Die Schule stellte mit Besuchsdiensten in Einrichtungen, Sammelaktionen für Bedürftige, Postkarten an einsame Menschen, Nachbarschaftshilfe und der Erfüllung einzelner Wünsche über den prall gefüllten Wunschbaum der Schule einmal mehr unter Beweis, dass ihr Motto „Bildung von Mensch zu Mensch“ keine leere Formel, sondern gelebte Praxis der gesamten Schulgemeinschaft ist.

Wunschbaum in der Schule aufgestellt

Den Advent über empfing der Wunschbaum der Schule die Eintretenden am Haupteingang der Schule mit strahlendem Grün. Initiiert von der Schülervertretung und den Vertrauenslehrkräften Helen Saal und Per Layendecker entfaltete er sich im Laufe der Wochen zur Anlaufstelle für große und kleine, alltägliche und besondere Wünsche. Sowohl Einzelwünsche Bedürftiger wie auch Sammelwünsche aus sozialen Einrichtungen hingen dort – darunter beispielsweise eine warme Jacke und Winterschuhe für ein Kind, ein Tankgutschein, Drogerieartikel für Jugendhilfeeinrichtungen, Tierfutter für Tierheime und „Sorgenfresser“-Puppen für ein Frauenhaus. „Wir konnten alle Wünsche erfüllen – zum Teil sogar mehrfach und im Überfluss“, berichtete Mitinitiatorin Helen Saal stolz.

Mit „Wir“ meint sie Lehrkräfte, Schülergruppen und Klassen, die sich der Wünsche annahmen. Einige Geschenke übergab sie noch am letzten Schultag persönlich, so das Tierfutter im Koblenzer Tierheim. Der Wunschbaum ist dabei längst nicht die einzige Hilfsinitiative an der BBS Boppard. Eine besondere Aktion leistete die Klasse der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz (HBF S20) unter Leitung von Dr. Denise Dazert.

140 Grußkarten gestaltet

Zum Jahresschluss gestalteten die Schüler ebenso fleißig wie einfallsreich 140 Grußkarten zu den Feiertagen und zum Jahreswechsel, die sie für einsame Menschen in Bopparder und Koblenzer Senioreneinrichtungen übergaben. Inspiriert durch die bundesweite Aktion „Post mit Herz“, brachten die Schüler Material von zu Hause mit, um aus gespendeten Kartenrohlingen liebevoll verzierte Grußkarten mit persönlichen Botschaften zu gestalten. Mit ihren herzlichen Postkartengrüßen an die „Lieben Mitmenschen“ setzte die Klasse ein eindrucksvolles Zeichen menschlicher Verbundenheit: „Das Wunderbare ist, dass die Klasse selbst diese Initiative entwickelte und umsetzte. Es war ihr wirklich eine Herzensangelegenheit“, so Dazert sichtlich gerührt zum Engagement ihrer Klasse.

Für die Klasse war auch schnell klar, wer die Mitmensch-Post erhalten sollte, denn durch zahlreiche Kontakte mit Senioreneinrichtungen ist den Schülern die Einsamkeit vieler älterer Menschen schmerzhaft bewusst: „Ich arbeite zurzeit in einer Senioreneinrichtung und weiß, was Einsamkeit für die Bewohner bedeutet“, erklärte Simon Kettner, der sich in der Klasse für diese Zielgruppe aussprach. Diese Erfahrung konnten auch Angelina Mion, Jeanette Naunheim, Esra Simsek, Adelina Schreider, Janina Noll und Emil Schäfer bestätigen, die einige Monate zuvor die Besuchsinitiative „Gemeinsam gegen einsam“ gestartet haben: „Während unseres Projektes konnten wir hautnah erfahren, wie sehr sich ältere Menschen über Anteilnahme freuen und wie wichtig es ihnen ist, zu wissen, dass sie nicht allein sind“, berichtete Angelina Mion in ihrer Abschlusspräsentation.

Weitere Hilfsinitiativen umgesetzt

Die Klasse setzte außerdem noch vier weitere Hilfsinitiativen um. So riefen Thimna Bremer, Ella Karbach, Ronja Slabohm, Johanna Schulz, Fabienne Weiler, Vanessa Wüst, Joel Kunz, Louis Dietrich, Katharin Schüll, Jacqueline Christ, Timo Nimtz und Enya Mayer groß angelegte Müllsammelaktionen rund um Boppard in Leben.

Alexander Kahl, Angelina Krämer und Svenja Thiele erwirtschafteten durch Onlineverkäufe von selbst beigesteuerten Secondhand-Artikeln 142 Euro, die sie an Bethesda St. Martin spendeten. Einen Einkaufsservice im Sinne der Nachbarschaftshilfe in Pandemiezeiten stellten Nele Schneider, Justus Laux, Jan Hamm und Tom Solbach auf die Beine. Dabei schauten die Jugendlichen nicht auf die Uhr: Weit über den Schulschluss hinaus verfolgten sie die Ziele ihrer jeweiligen Initiativen. Beispielsweise motivierte Katharina Schüll Kinder aus der Nachbarschaft, mit ihr zusammen die Müllsammelaktion in ihrer Freizeit fortzusetzen: „Ich wollte auch die nächste Generation dafür gewinnen, sich für eine saubere Umwelt einzusetzen.“

Die Klasse erlebte ihren sozialen Einsatz längst nicht nur als Belastung und Arbeit, sondern auch als positive Bestätigung durch viel gutes Feedback und Lob von den Bürgen Boppards. Auch Lehrerin Dazert war voll des Lobes: „Durch ihr eigenes Engagement konnten die Schüler gesellschaftliche und ökologische Verantwortung übernehmen!“ Neben dem sozialen und emotionalen Mehrwert boten alle Projekte auch die Gelegenheit, das kleine Einmaleins des Projektmanagements zu behandeln. So gehörte zu jedem Projekt auch die Beschäftigung mit Aspekten wie Zeit- und Ressourcenplanung, Dokumentation, Projekttagebuch und Projektpräsentation.

Ob Wunschbaum, Mitmensch-Post oder soziale Dienste – all diese Projekte zeigen, dass Engagement zum Schulleben der BBS Boppard gehören: „Diese konkreten Projekte mit praktischem Lebensbezug berühren mich sehr; hier wird Unterricht lebendig, anschaulich und zutiefst menschlich“, zeigte sich Schulleiterin Gabriele Wingender sehr bewegt über das große Engagement an ihrer Schule.