Zahlen sind alles. Würden Mathematiker sagen. Aber in den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass Zahlen selbst für Menschen, die mathematisch weniger interessiert sind, eine wichtige Rolle spielen. Wir bekommen als Redaktion immer wieder Rückmeldungen dazu, wie genau jeden Tag die Entwicklung der Corona-Zahlen im Rhein-Hunsrück-Kreis in unserer Ausgabe verfolgt wird. Wie Sie als Leser wissen, haben wir schon vor Monaten thematisiert, dass es hier Diskrepanzen zwischen den Darstellungen von Land und Kreis gab.
Bei den Zahlen deutet sich nun das nächste Delta an. Denn genau lässt sich nicht sagen, wie viele Menschen im Rhein-Hunsrück-Kreis mit einer ersten oder zweiten Impfung versehen sind. Grob ja, aber das genügt weder Mathematikern noch interessierten Bürgern. Genauso wie bei den Zahlen der Infektionen schauen die Bürger auch bei den Statistiken der Impfungen sehr detailliert hin – und unterscheiden fein zwischen Erst- und Zweitimpfungen. Während für das Impfzentrum in Simmern und dessen Engagement im stationären wie auch mobilen Impfbereich hier auch exakte Zahlen existieren, schließen die Statistiken des Kreises die Impfungen der niedergelassenen Ärzte nicht ein. Diese fließen in eine Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung ein – die sich zwar im Internet für jedermann nachlesen lässt, bislang aber nicht zwischen Erst- und Zweitimpfung unterscheidet. Da die Statistiken der Kassenärztlichen Vereinigung und des regionalen Impfzentrums nicht zusammengeführt sind, lässt sich nur schätzen, wie viele Erstimpfungen es derzeit im Kreis gibt.
Diese Wissenslücke könnte zu einem Problem werden: Niemand weiß offensichtlich ganz genau, wie viele Menschen im Rhein-Hunsrück-Kreis gerade geimpft sind. Und zwar auf den Kopf genau. Bei den nicht übereinstimmenden Datenbanken auf Kreis- und auf Landesebene zu den Corona-Fallzahlen kam es dazu, dass auf Kreisebene die bei den Bürgern sehr gut aufgenommene Datenlieferung erst abgeklemmt, dann abgeändert wurde.
Bei den Impfzahlen wäre es sinnvoll, die Daten mit aller Akribie und Exaktheit jetzt zusammenzuführen, bevor in einigen Wochen die dann deutlich gestiegenen Zahlen möglicherweise nur noch schwer zusammenzubringen sind. Zahlen haben derzeit schließlich besonders hohen Wert.