Plus
Hunsrück

Hunsrückquerbahn: Wenig konkrete Aussagen – Güterverkehr ab Dezember?

Ein Bautrupp der DB Netz AG war dieser Tage mit Sicherungsarbeiten im Hinblick auf die Stabilität der Brücke über den Bieberbach in Nickweiler beschäftigt. Am Wochenende ist nach Informationen unserer Zeitung geplant, dass ein Testzug von Langenlonsheim und Büchenbeuren fährt.
Ein Bautrupp der DB Netz AG war dieser Tage mit Sicherungsarbeiten im Hinblick auf die Stabilität der Brücke über den Bieberbach in Nickweiler beschäftigt. Am Wochenende ist nach Informationen unserer Zeitung geplant, dass ein Testzug von Langenlonsheim und Büchenbeuren fährt. Foto: Thomas Torkler

Das private Bahnunternehmen Widmer Rail AG plant, ab Dezember Güterverkehr auf der Strecke der Hunsrückquerbahn zwischen Langenlonsheim und Morbach zu betreiben (wir berichteten). Dazu hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Hans-Josef Bracht eine Anfrage an die Landesregierung gestellt. Er wollte wissen, wie diese die Pläne von WRS hinsichtlich Ernsthaftigkeit, Realisierungschancen und -möglichkeiten auch auf den aktuellen Bauzustand bewertet und ob WRS einen Rechtsanspruch auf die Reaktivierung und Nutzung der Strecke habe.

Lesezeit: 3 Minuten
Staatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, antwortet: „Für den stillgelegten Streckenabschnitt zwischen Büchenbeuren bis Hermeskeil laufen derzeit Verhandlungen der WRS Deutschland GmbH mit der DB Netz AG als Eigentümerin der Strecke, um die Strecke zu pachten. Ein Antrag auf Erteilung einer Genehmigung als Eisenbahninfrastrukturunternehmen ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Thomas Torkler zu den Antworten auf Brachts Anfrage

Landesregierung ungewollt unter Zugzwang gesetzt

Wischiwaschi. so könnte man die Antworten von Staatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) auf die kleine Anfrage von Hans-Josef Bracht (CDU) vordergründig bezeichnen. Das klingt sehr abwertend und würde daher gern auch von jedem CDU-Politiker so unterschrieben. Allerdings muss man berücksichtigen, dass der Staatssekretärin auch gar nichts anderes übrig blieb, als auf Gesetze und Vorschriften zu verweisen. Zur Absicht des Bahnunternehmens WRS Widmer Rail, auf der Hunsrückquerbahn Güter zu transportieren, soll es nach Informationen unserer Zeitung Anfang August diesbezüglich auch ein Treffen mit Vertretern des zuständigen Ministeriums geben, in dem WRS seine Pläne erläutert wird. Es ist sicher sinnvoll, wenn konkretere Stellungnahmen seitens der Landesregierung erst danach erfolgen.

Gleichwohl liegt Hans-Josef Bracht nicht so falsch mit seiner deutlichen Kritik an der Landesregierung. Die CDU im Rhein-Hunsrück-Kreis und im Land fordert schon lange – und ja, gern auch im Wahlkampf – eine definitive Entscheidung in Sachen Reaktivierung der Hunsrückquerbahn. Die Union will von der Landesregierung eine Entscheidung. Darüber, ob sie die Reaktivierung wirklich weiterverfolge oder ob sie nicht mehr mit der Bahn plane.

Es reicht nicht aus, wenn alle Politiker der Landesregierung auf den Koalitionsvertrag und das laufende Planfeststellungsverfahren verweisen. Dass es nun wie aus dem Nichts plötzlich konkret um Schienenverkehr auf der Strecke geht, auch wenn es sich nicht um Reaktivierung und Personenverkehr handelt, sondern um Güterzüge, hat die Landesregierung kalt erwischt. Es langt nicht, den Koalitionspartner in Verhandlungen mit der Reaktivierungsabsicht für die Bahn ruhig zu stellen. WRS hat mit seinen Plänen den Bekenntnissen in Sonntagsreden vieler Politiker, in Zeiten des Klimaschutzes mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlegen zu wollen, ungewollt Zugzwang auferlegt. Also: „Butter bei die Fische!“

Meistgelesene Artikel