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Oberwesel

Homeschooling: Oberweseler Realschule zeigt, wie der Fernunterricht gelingen kann

Von Denise Bergfeld
Im Lockdown bleiben Tische und Stühle in den Klassenzimmern leer: Die Schulen stehen vor der Herausforderung, die Kinder daheim und in der Notbetreuung zu unterrichten. Das Team der Realschule plus in Oberwesel mit (von links) der pädagogischen Koordinatorin Claudia Weber, Schulleiter Christoph  Vickus und den Lehrern Christoph Zirfas und Manuel Stenzhorn hat sich viele Gedanken gemacht, wie Fernunterricht funktionieren kann. Foto: Denise Bergfeld
Im Lockdown bleiben Tische und Stühle in den Klassenzimmern leer: Die Schulen stehen vor der Herausforderung, die Kinder daheim und in der Notbetreuung zu unterrichten. Das Team der Realschule plus in Oberwesel mit (von links) der pädagogischen Koordinatorin Claudia Weber, Schulleiter Christoph Vickus und den Lehrern Christoph Zirfas und Manuel Stenzhorn hat sich viele Gedanken gemacht, wie Fernunterricht funktionieren kann. Foto: Denise Bergfeld

Fernunterricht, Lernen daheim, Homeschooling – es gibt viele Begriffe für die Unterrichtsformen, die aktuell im zweiten schulischen Lockdown im Rhein-Hunsrück-Kreis zum Einsatz kommen. Alle Schulen mussten in den vergangenen Monaten Konzepte für den Unterricht im Lockdown erarbeiten. Diese unterscheiden sich von Schule zu Schule: Manche Schüler bekommen Arbeitsblätter mit nach Hause, die sie Woche für Woche abzuarbeiten haben. Andere Schulen bieten digitalen Präsenzunterricht an.

Lesezeit: 4 Minuten
Der Start des digitalen Unterrichts verlief an so mancher Schule aber holprig bis schlecht. Denn wer auf die vom Land zur Verfügung gestellten Plattformen setzt, durfte schnell feststellen, dass „Moodle“ und „Big Blue Button“ dem Ansturm nicht gewachsen sind. Die Folgen: Übertragungsverzögerungen, Verbindungsabbrüche und jede Menge Frust. Es gibt aber ...
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Kommentar: Land muss bei Schulplattformennachbessern

Denise Bergfeld zum Fernunterricht an den Schulen

Während in den Schulen mit Microsoft Teams das gemeinsame Arbeiten offenbar besser läuft, stockt es an den Schulen gewaltig, die auf die landeseigenen Plattformen „Moodle“ und „Big Blue Button“ setzen. Unter diesem Gesichtspunkt können Schüler und Eltern froh sein, wenn die eigene Schule lieber einem amerikanischen Softwarehersteller das Vertrauen schenkt und der Fernunterricht funktioniert – so wie an der Realschule plus in Oberwesel, von deren Konzepten und Erfahrungen später vielleicht auch andere Schulen profitieren könnten.

Doch der Einsatz von Teams im Unterricht könnte auf der Kippe stehen. Denn der Landesdatenschutzbeauftragte hat Bedenken angemeldet und mitgeteilt, die Nutzung von US-Produkten sei „unter Auflagen bis Schuljahresende vertretbar“. Seine Argumente sind nicht von der Hand zu weisen, denn Sicherheitsbehörden in den USA haben die Möglichkeit, massenhaft auf Daten zuzugreifen, die bei US-amerikanischen Unternehmen gespeichert sind. Der Datenschützer nennt ein konkretes Beispiel für Schulen: Es sei nicht auszuschließen, dass eine flapsige Bemerkung in einem Schulaufsatz oder einer Videokonferenz bei der Einreise in die USA, bei einer Bewerbung als Au-pair oder einer US-amerikanischen Hochschule zu Problemen führen kann. Das ist schon eine erschreckende Vorstellung, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht weit hergeholt klingen mag.

Jetzt rächt sich also, dass das Land beim Ausbau der Technik und des Internets jahrelang geschlafen hat. Die Schulen haben aktuell die Wahl zwischen einer funktionierenden Software, bei der die Daten nicht anständig geschützt sind, und einer datenschutzrechtlich unbedenklichen Software, die aber im Schullalltag versagt.

Wer mit Teams arbeitet, hätte sicher auch keine Probleme damit, auf eine landeseigene Software umzusteigen, wenn diese denselben Komfort und dieselben Möglichkeiten böte und fehlerfrei laufen würde. Dafür muss aber dringend und so schnell wie möglich nachgebessert werden. Es wäre schon ein Armutszeugnis, wenn am Ende die Bilanz stünde, dass das stille Abarbeiten von Arbeitsblättern für die Schüler daheim die beste Alternative war.

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