Hätte es nicht den erbitterten Streit zwischen dem Chefgeologen des Landes, Harald Ehses, und dem Wirtschaftsministerium unter der damaligen Ministerin Eveline Lemke gegeben, wäre es in den vergangenen Jahren extrem ruhig um die Hochmoselbrücke gewesen.
Vor allem arbeitsrechtlich wurde in der Folge zwischen den Parteien gestritten, aber viel weniger um die möglichen Folgen des als „Rutschhang“ befürchteten Eifelteils der Brücke. Um die angezweifelte Standsicherheit des Hochmoselübergangs wurde es aber sehr ruhig – und genauso gingen die Arbeiten zügig voran.
Es ist durchaus bemerkenswert, dass die zweithöchste Brücke Deutschlands, dieses gigantische Bauwerk in 160 Metern Höhe mit einer Länge von 1,7 Kilometern, auf derart geräuschlose Weise errichtet wurde.
Sicher, die Kosten sind erheblich gestiegen von jener Zahl, über die zu Beginn des Baus im Jahr 2011 spekuliert worden war (330 Millionen Euro) auf nun etwa 485 Millionen Euro. Dies dürfte aber bei nahezu jedem öffentlichen Bauvorhaben der jüngeren Vergangenheit der Fall sein – eine zweite Elbphilharmonie ist der Hochmoselübergang bislang jedenfalls nicht.
Eindrucksvoll anzuschauen ist die Brücke allerdings schon. Vor allem bringt sie etwas – einen Lückenschluss, der seit 50 Jahren diskutiert wird. Das Beneluxgebiet wird durch die Brücke nun zum gefühlten Nachbarn.