Feuerwehrleute aus der VG Kirchberg pumpen ein Haus leer, und Bopparder Wehrleute stehen an einer überfluteten Straße. Bopparder Wehrleute stehen an einer überfluteten Straße. In Dörth war die Sammelstelle der Einsatzkräfte für das südliche Rheinland-Pfalz. In Dörth war die Sammelstelle der Einsatzkräfte für das südliche Rheinland-Pfalz. Die Feuerwehrleute aus dem Kreis fuhren am Donnerstagmorgen mit dem Bus zur Ablösung ihrer Kameraden ab.
Am Donnerstagmorgen setzte sich die Ablösung in Bewegung. Die Helfer hatten im Kreis Ahrweiler von 1 Uhr in der Nacht bis 14 Uhr am Donnerstagmittag durchgearbeitet und Menschen aus Notlagen befreit. 127 Kameraden kamen dann zur Ablösung. „Es geht nicht um das Leerpumpen von Kellern, sondern um Menschenrettung“, bereitet ein Feuerwehrmann die Ablösung vor, bevor diese in den von der Firma Bohr gesponserten Reisebus stieg.
„Es fährt jeder mit heim, auch wenn er 1000 mal sagt, er sei noch fit“, mahnt ein Einsatzleiter darauf zu achten, dass die erschöpften Einsatzkräfte sich auch ablösen lassen. „Die müssen jetzt erst mal schlafen“, berichtet Bohnenberger am Donnerstagnachmittag aus Sinzig, wo das Unwetter in der Nacht Häuser einstürzen ließ, Straßen wegspülte, Autos übereinander türmte und ein Umspannwerk komplett unter Wasser setzte, so Bohnenberger.
Viele Menschen vermisst
Die heimischen Wehrleute halfen vor allem bei der Personensuche. „Wir haben Häuser leer gepumpt, um sicher zu stellen, dass da keiner mehr drin ist“, berichtet Bohnenberger während einer kurzen Einsatzunterbrechung unserer Zeitung. Mit Leitern wurden Menschen durch die Fenster ihrer Häuser gerettet, die teilweise bis zum dritten Stock voll Wasser gelaufen waren. „Jede Menge Menschen werden noch vermisst“, berichtet Bohnenberger. 150 Personen im Sinziger Stadtteil Bad Bodendorf mussten von den Fluten eingeschlossen ausharren, weil die Rettungskräfte keinen Zugang zu ihnen bekamen.
Problematisch war die Kommunikation unter den Rettungskräften in Bad Neuenahr-Ahrweiler per Mobiltelefon, denn das Mobilfunknetz war total überlastet.
Im Gewerbegebiet in Dörth versammelt sich eine ganze Heerschar von Feuerwehrleuten mit ihren großen Fahrzeugen und Geräten: Hier oben auf dem Hunsrück bei Emmelshausen an der A61 ist der zentrale Treffpunkt für die Feuerwehren aus dem südlichen Rheinland-Pfalz, die im Katastrophengebiet im Norden ...Von Dörth aus ins Katastrophengebiet: Feuerwehren aus den südlichen Landesteilen werden zentral in den Einsatz geschickt [3. Update]
„Anschließend wurden diese Infos und die Fahrzeuge und Mannschaften an den Bereitschaftsführer der Feuerwehr übergeben“, erläutert Westermayer. Nachfolgend seien die Floriansjünger in einer Kolonne in die Katastrophengebiete gefahren. Insgesamt 125 Feuerwehrleute sind laut Westermayer bei der Aktion entsendet worden. Hinzu kam die DLRG-Wasserrettung, die schon ins Einsatzgebiet vorausgefahren war.
14 Kräfte des THW-Ortsverbands waren darüber hinaus am Mittwochabend und Donnerstagvormittag im Eifelkreis Bitburg-Prüm im Einsatz. „Gegen 21.45 Uhr erfolgte die THW-interne Alarmierung und danach sind die Kameraden auch schnellstmöglich abgefahren“, berichtet Westermayer. Laut des Ortsbeauftragten wurden eine Bergungstruppe und ein Transporttrupp entsandt: „Die Kräfte wurden zur Sandsackbefüllung angefordert. Gegebenenfalls sollte der Transporttrupp auch die Verteilung übernehmen.“
Zur Ablösung der heimischen Wehrleute stiegen am Donnerstagmorgen unter anderem rund 30 Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Kirchberg am Feuerwehrgerätehaus in den Bohr-Bus. Nach der Alarmierung hatten die Ehrenamtlichen schnell gehandelt. „Ich habe meinen Chef gefragt, er hat gesagt, ich darf fahren“, berichtet ein Feuerwehrmann aus Gemünden und packt seine Ausrüstung ins Gepäckfach des Busses. Im Rhein-Hunsrück-Kreis blieben natürlich eine ausreichende Anzahl an Einsatzkräften und Fahrzeugen, um bei Bedarf auch in der Heimat handlungsfähig zu bleiben.
Corona-Schnelltests wurden vor der Abreise gemacht für alle Feuerwehrleute, die noch nicht zweimal geimpft sind oder zur Gruppe der Genesenen gehören.
Sobernheimer Hundestaffel dabei
Die Helfer kamen von überall her. Einheiten aus Pirmasens und Zweibrücken sowie der Verpflegungszug aus Ludwigshafen und die Rettungshundestaffel aus Bad Sobernheim kamen ebenso zum Sammelplatz an der A 61 wie Freiwillige aus der Verbandsgemeinde Wörrstadt, aus Alzey, aus der Verbandsgemeinde Wöllstein, aus Monsheim und Wonnegau. In Dörth wurden sie zentral erfasst und an die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier gemeldet, die den Einsatz der verschiedenen Fahrzeuge koordinierte. Aus Trier bekamen die Hilfskräfte dann auch ihren Einsatzbefehl.
Gegen 14.30 Uhr erhielt der Bereitstellungsraum in Dörth die Information, dass nun neben den rund 200 rheinland-pfälzischen Fahrzeugen mit Hilfskräften weitere 100 Fahrzeuge aus dem benachbarten Baden-Württemberg im Laufe des Nachmittags und Abend nach Dörth kommen sollten.
sub/tsy/tor