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Rhein-Hunsrück/Mainz

Hans-Josef Bracht verabschiedet sich vom Landtag: Seine Karriere begann mit Kühlschrank, Weck und Worscht

Von Monika Pradelok
Am 18. Mai ist es so weit. Dann endet für Hans-Josef Bracht ganz offiziell seine Ära im Mainzer Landtag. Foto: ©Landtag RLP/Roman Knie
Am 18. Mai ist es so weit. Dann endet für Hans-Josef Bracht ganz offiziell seine Ära im Mainzer Landtag. Foto: ©Landtag RLP/Roman Knie

Vizepräsident des Landtags und Kommunalpolitiker aus Leidenschaft: Nach einem Vierteljahrhundert in der Landespolitik verabschiedet sich der Rheinböllener CDU-Abgeordnete Hans-Josef Bracht von der rheinland-pfälzischen Hauptstadt. Am 18. Mai endet die Legislaturperiode für den 66-Jährigen offiziell – der Kommunalpolitik sowie der CDU bleibt er weiterhin treu.

Lesezeit: 5 Minuten
Etwas aufzugeben, das man liebt, ist nie leicht. So verwundert es nicht, dass Hans-Josef Bracht Ende Januar im Rahmen der letzten Plenarsitzung dieser Legislaturperiode vor den Mitgliedern des rheinland-pfälzischen Landtags eine sehr emotionale Rede hält. Mit erstickter Stimme und feuchten Augen nimmt der langjährige CDU-Abgeordnete und Vizepräsident des Landtags Abschied ...
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Thomas Torkler zu Brachts Abschied von der großen Bühne

Den Termin um 15 Uhr muss er einhalten

Alle, die dieses Trikot überstreifen, sagen „Du“ zueinander. So lautete vor einigen Jahren die kurze und knappe Einweisung von Jürgen Grünwald für den Neuling bei der Vortour der Hoffnung, der Benefizradtour für krebskranke Kinder. Von der Seite kam die lockere Frage: „Was dagegen?“ Nö, hatte ich nicht. Seither ist der Berichterstatter mit dem Politiker per Du, was eigentlich dem normalerweise angestrebten Distanzhalten zwischen Presse und Politik nicht unbedingt förderlich ist. Aber man kann diese Grundregel auch mal brechen, so lange es die gegenseitige Arbeit nicht beeinträchtigt. Und das hat es nie. Die Interessenlage von Politik und Presse ist nun mal unterschiedlich, und in der Vergangenheit konnten Hans-Josef und ich auch schon mal aneinandergeraten – mal mehr, mal weniger heftig. Aber auch wenn wir es in solchen Fällen meist nicht getan haben, weil unsere Auseinandersetzung telefonisch ablief oder einfach nicht die Zeit dafür war: Den Schoppen oder das Bier hätten wir hinterher immer trinken können.

Jetzt muss der Berichterstatter mit dem Nachwuchs klarkommen – und der Nachwuchs nicht nur mit dem Berichterstatter, sondern auch mit den zahlreichen Aufgaben, die der fleißige Kommunal- und Landespolitiker aus Rheinböllen so im Laufe der Jahre wahrgenommen hat. Doch ein paar dürften noch geblieben sein. Dennoch ist Hans-Josef Bracht zumindest den großen Druck los, den ein Politiker aushalten muss, wenn er täglich in Mainz an vorderster Front agiert. Jetzt sind die Tagestermine nicht mehr so eng getaktet, auch wenn ihm natürlich die tägliche 15-Uhr-Marke im Nacken sitzt. Es ist ihm zu wünschen, dass er sich weiter ins Zeug legt, um diesen einzuhalten. Denn der Opatag geht schließlich vor!

Sprechstunden bis 18. Mai und weitere Zukunftspläne

Die Legislaturperiode von Hans-Josef Bracht endet offiziell am 18. Mai. Bis dahin geht er seinen Aufgaben als Abgeordneter weiterhin nach und bietet wie gewohnt seine Sprechstunden jeden Montag zwischen 12 und 14 Uhr oder nach Vereinbarung an (Tel.

06761/91 85.931 oder E-Mail an cdu.rhk@cdu-rhein-hunsrueck.de). Bracht hat vor, seinen ehrenamtlichen Aufgaben im Stadtrat Rheinböllen, im Verbandsgemeinderat Simmern-Rheinböllen und im Kreistag Rhein-Hunsrück nachzugehen, sieht aber auch Gelegenheit, für seine Hobbys. „Ich arbeite gern im Garten, habe mit Freunden zwei Weinberge in Oberwesel, wandere gern und liebe es, Fahrrad zu fahren“, erzählt er. Hier dürfe seiner Meinung nach, die Vortour der Hoffnung nicht unerwähnt bleiben, für die er sich ehrenamtlich engagiert. mok

Bracht über die Landtagswahl

„Das Ergebnis der Landtagswahl ist enttäuschend. Ein Wechsel wäre gut für das Land gewesen. Aber der Wähler hat anders entschieden.

Der CDU ist es im Wahlkampf nicht gelungen, gegen die ,Omnipräsenz’ und Popularität der Ministerpräsidentin anzukommen und sich als bessere Alternative bei den Wählern zu präsentieren. Damit wir hier besser werden, brauchen wir eine radikale organisatorische Neuaufstellung der CDU im Land. Und wir müssen Wege finden, wie wir alle Bürger – nicht nur im Wahlkampf – wieder besser erreichen. Leider

war auch diese Wahl massiv durch zwei externe Faktoren bestimmt: Die Maskenaffäre kurz vor der Wahl und die Unzufriedenheit mit Teilen der Corona-Politik. Ich freue mich aber sehr, dass mein Nachfolger im CDU-Kreisvorsitz, Tobias Vogt, auch als Neuling den Wahlkreis 16 gewinnen konnte. Das Gleiche gilt für Karina Wächter im Wahlkreis

23. Beiden einen herzlichen Glückwunsch!“ mok

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