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Hunsrück

Güterzüge sollen ab Dezember im Hunsrück rollen: Schienenverkehr zwischen Langenlonsheim und Morbach wird konkret

Von Thomas Torkler
Der CDU-Kreisvorsitzende Tobias Vogt (links) und der Fraktionsvorsitzende der Union im Simmerner Kreistag, Wolfgang Wagner, inspizierten einen Streckenabschnitt der Hunsrückquerbahn in Kirchberg-Denzen, wo das Gleis unmittelbar an Wohnhäusern vorbei verläuft.  Foto: Werner Dupuis
Der CDU-Kreisvorsitzende Tobias Vogt (links) und der Fraktionsvorsitzende der Union im Simmerner Kreistag, Wolfgang Wagner, inspizierten einen Streckenabschnitt der Hunsrückquerbahn in Kirchberg-Denzen, wo das Gleis unmittelbar an Wohnhäusern vorbei verläuft. Foto: Werner Dupuis

Nachdem es (mal wieder) für einen längeren Zeitraum ruhig war um die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn zwischen Langenlonsheim und Morbach, kommt Bewegung in die Diskussion. Aber anders als erwartet.

Lesezeit: 7 Minuten
Es geht nämlich nicht um Personenverkehr auf der Strecke, für deren Reaktivierung das Planfeststellungsverfahren seit sechs Jahren läuft. Die Schweizer WRS Widmer Rail Service AG will ab Dezember Güterzüge über den Hunsrück schicken. Das Unternehmen hat eine Niederlassung in Karlsruhe, beschäftigt rund 100 Angestellte und befördert insgesamt rund 1500 Güterzüge ...
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Weniger Laster wären doch eine feine Sache: Thomas Torkler zu geplanten Güterzügen im Hunsrück

Es dürfte sich so verhalten wie bei den Windrädern: Ich bin für Windkraft, aber bitteschön nicht direkt vor meiner Haustür. Das Vorhaben der Bahngesellschaft aus der Schweiz kam überraschend. Dennoch macht es Sinn.

Es macht Sinn, wenn man die vielen vollmundigen Versprechungen sämtlicher Politiker wirklich ernst nimmt, die bei jeder Sonntagsrede beteuern, wie wichtig es sei, mehr Güterverkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Natürlich wird es Ärger geben.

In Guldental gibt es eine Bürgerinitiative, die seit Beginn der Reaktivierungspläne der Strecke Langenlonsheim bis Büchenbeuren/Flughafen Hahn der Landesregierung dagegen protestiert, dass Züge mitten durch ihren Ort rollen. Deren Lärmbefürchtungen wurden damit beschwichtigt, dass moderne Triebwagen leise sind. Das Argument zieht. Skeptikern sei ein Ausflug an den Rhein empfohlen, wo die Mittelrheinbahn direkt neben der B 9 nicht mehr wahrnehmbar ist, wenn neben ihr gleichzeitig Autos und Lkw fahren.

Bei Güterzügen kommt einem natürlich sofort das Großthema Bahnlärm in den Sinn, gegen den man am Mittelrhein seit Jahren kämpft. Im Hunsrück sollen, so die Auskunft des Bahnbetreibers, nur Güterwaggons mit modernen Flüsterbremsen zum Einsatz kommen. Trotzdem, vor allem auch durch das Pfeifen vor unbeschrankten Bahnübergängen wird jeder Güterzug akustisch deutlich wahrnehmbar sein.

Neubaugebiete, die im Laufe der Jahre neben der Strecke entstanden sind (nach dem Motto: Hier fährt eh niemals mehr ein Zug) werden ein Stück Wohnqualität verlieren. Aber anders als bei geplanten Windkraftanlagen ist es beim Güterzugverkehr auf der Strecke so, dass er nie wirklich weg war, auch wenn kein Zug mehr fuhr. In jedem Genehmigungsverfahren für Baugebiete dürfte auf eine bestehende, betriebsfähige Bahnlinie hingewiesen worden sein.

Das Schweizer Unternehmen WRS ist entschlossen, seine Pläne umzusetzen. Bei aller verständlichen Kritik, die sicher laut werden wird, sollte man sich vor Augen halten, dass sich niemand mit auch nur annähernd gleicher Vehemenz, die zu erwarten ist, gegen Straßenlärm einsetzt. Weniger Lkws auf Hunsrücker Straßen – das wäre durchaus verlockend.

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