Der Andrang an der Geierlay hat bei vielen Menschen Kopfschütteln verursacht, andererseits wurde häufig argumentiert, dass die Menschen schließlich einem nachvollziehbaren Bedürfnis nach Aktivität nachkämen – im Fall der Geierlay schließlich sogar im Freien. In Mainz verfolgt man den regelmäßigen Massenansturm auf die Hängeseilbrücke im Hinblick auf das Infektionsrisiko seit einiger Zeit mit Argwohn – und bedient sich nun eines bürokratischen Kniffs, um eine sofortige Schließung zu erwirken. Denn nichts anderes ist die neue Einstufung der Hängeseilbrücke, die seit ihrer Eröffnung am 3. Oktober 2015 als Wanderweg geführt wurde, aber nun als Freizeiteinrichtung gilt – und damit zu schließen ist. Gestern war bekannt, dass die Geierlay ab 1. April gesperrt ist. Einen völlig normalen Betrieb am Tag davor zu erwarten, ist verwegen, denn wann sollen alle Maßnahmen für eine Sperrung erfolgen, wenn nicht am Tag davor? Mit Einschränkungen am Mittwoch war also zu rechnen. Viele Besucher, die gestern anreisten, schauten zwar erst ins Internet und wogen sich in trügerischer Sicherheit – um dann vor verschlossener Tür zu stehen.
Bedenklich ist aber weniger ihr Drang ins Freie, ihr Wunsch etwas zu erleben und ihren Kindern etwas bieten zu wollen. Alles nachvollziehbar. Aber niemand denkt offenbar daran, dass die Sperrung einer Einrichtung angeordnet wird, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Es waren gestern leider viele Menschen in Mörsdorf, denen nicht in den Sinn gekommen war: Da bleiben wir einen Tag vor der Sperrung lieber mal weg.