Die Grünen sind mich leid, hat Hans Dunger richtig erkannt. Zu lange hat die Partei seine Alleingänge zähneknirschend toleriert, die häufig gar nicht dem entsprachen, wofür die Grünen stehen. Die frühere Kreisvorsitzende Siegrid Braun kann davon so manches Lied singen. Zu seinen Äußerungen und seinem Abstimmverhalten im Kreistag zur Asylpolitik und zu sozialen Themen während der nun zu Ende gehenden Legislaturperiode dürfte die amtierende Kreisvorsitzenden der Grünen, Daniela Lukas von Nievenheim, ein ums andere Mal die Faust in der Tasche geballt haben.
Konnte man ihm beim Thema Mittelrheinbrücke, die die Grünen ablehnen, noch durchgehen lassen, dass er am liebsten gleich drei Brücken für richtig hielt, war bei Asyl und Sozialem offenbar das Maß endgültig voll.
Dass Dunger erneut von hinten das Listenfeld aufrollt und am Ende wieder die meisten Grünen-Stimmen bei der Kommunalwahl einheimst, war ein Szenario, das man diesmal tunlichst vermeiden wollte.
Das ist nicht nur konsequent, sondern auch richtig. Hans Dunger hat sich längst als Fraktionsmitglied der Grünen disqualifiziert. Er wird geahnt haben, dass seine Partei seine Soloauftritte nicht mehr tolerieren wird.
Die Wähler haben ihn aber stets auch deshalb gewählt, weil er sich wenig um Parteiideologie geschert hat. Als parteiloser Einzelbewerber stünden seine Chancen sicher auch diesmal nicht schlecht.