Demnach hatten sich die Abiturientinnen und Abiturienten bereits am frühen Nachmittag zu einem Gottesdienst in der geschmückten Pfarrkirche St. Lambertus in Halsenbach getroffen. In der Auslegung ihrer gemeinsam gehaltenen Katechese stellten Gemeindereferent Carsten Kling und Pfarrerin Michelle Friedrich heraus, dass sich der Feierwunsch der Abiturienten durchaus in der Bibel wiederfinden lässt und von Gott begrüßt wird (Koh 9, 4b-10).
Zeugnisübergabe in Halsenbach
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich alle Festgäste in der Bürgerhalle Halsenbach zur feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse und dem sich anschließenden Abi-Ball. Schulleiterin Kornelia Neumann gratulierte den Abiturienten in ihrer Ansprache und zitierte Johann Wolfgang von Goethe mit den Worten: „Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern und Lehrern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ Die Wurzeln, so Neumann, lägen im Sozialgefüge der Familie, aber auch nicht zu vernachlässigen in dem der Schule, die mit vielen Werten und Beziehungen bereichert. Flügel seien nun nötig, um das Nest zu verlassen und eigene Erfahrungen zu sammeln.
Neumann dankte allen jungen Erwachsenen sowie den Eltern und Lehrkräften beim gemeinsam gemeisterten Schulterschluss bei der Erziehung und Bildung der Hauptpersonen des Tages. Neumanns Dank ging auch ausdrücklich an die Leiterinnen und Leiter der Stammkurse des Jahrgangs: Sarah Morbach, Katrin Schmengler, Julia Vigo Benia und Frank Kadel.
Oberstufenleiter Frank Kadel empfahl den auf Sonne und Feiern gestimmten jungen Erwachsenen in seiner Rede dringend in Anlehnung an Buz Luhrmanns Song „Everybody’s Free“, auf jeden Fall stets an „Sonnencreme“ zu denken und gab weitere wichtige Tipps. So forderte er die Absolventen auf, im Leben mutig und, da sie „in der Form ihres Lebens“ sind, auch zuweilen „übermütig“ zu sein.
Zeit zum Träumen und Lachen
In ihrer „Lehrerrede“ gingen auch Sigrid Breitbach und Sarah Morbach auf das Thema des Mottosongs „Pina Colada“ ein, der auf die in Aussicht stehende neue Freiheit zielt, die Zeit zum Träumen und Lachen bringt. Um den flügge gewordenen Jugendlichen eine Hilfe und nachhaltige Erinnerung mitzugeben, erhielt aus ihren Händen jede Abiturientin und jeder Abiturient ein Päckchen Blumensamen. Die beiden Lehrerinnen sprachen die Hoffnung aus, dass sich alle künftig treffen und als „bunter schöner Blumenstrauß“ wiedersehen. Das Lehrerlied „The Time of Your Life“, vorgetragen von den Unterrichtenden der Stufe, forderte auf, den erzielten Erfolg jetzt zu feiern und zu genießen.
Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein, Peter Unkel, dankte den Abiturientinnen und Abiturienten – insbesondere für das Vertrauen in die noch junge IGS Emmelshausen. Er sprach – auch im Namen der ebenfalls anwesenden Stadtbürgermeisterin Andrea Mallmann – seine besten Wünsche zur Reifeprüfung aus.
Aylin Celik war von den „jungen Wilden“ mit den Worten „Aylin, du bist unsere allerletzte Option!“ auserkoren worden, kurzfristig die obligatorische Schülerrede zu halten. Dies setze sie mit Bravour und einer gehörigen Menge Humor um und gab zum Besten, dass das Verfassen einer solchen Rede eine ähnliche Herausforderung gewesen sei wie die erste Abgabe einer der Pandemie geschuldeten Online-abgabe auf der Lernplattform Moodle.
Spitzennote 1,1 für Luisa Wickert
Für das beste Abitur mit der Spitzennote 1,1 wurde Luisa Wickert aus Emmelshausen ausgezeichnet. Besondere Ehrungen verbunden mit Buchpreisen erhielten für „vorbildliche Haltung und beispielhaften Einsatz für die Schulgemeinschaft“ Lena Feldmann (Preis der Ministerin für Bildung), Lena Braun und Jasmin Reiter. Die besten Leistungen im Abitur 2022 wurden durch die Fachschaftsvorsitzenden der einzelnen Fächer an folgende Schülerinnen und Schüler vergeben: Maximilian Temler (Chemie, Mathematik), Luisa Wickert (Biologie), Emil Christ (Sport), Lotte Hamann (Geschichte). Für ihre hervorragende Facharbeit mit dem Titel „Kann Deutschland die Klimaziele des Pariser Klimaschutzabkommens bis 2050 erreichen?“ wurde Luisa Wickert im Rahmen des Schülerwettbewerbs „Politik – Staat – Gesellschaft – Eine ausgezeichnete Arbeit“ von der Peter-Altmeier-Gesellschaft geehrt. Als beratender Lehrer stand Simon Gras zur Seite. Die Vertrauenslehrerinnen Bärbel Erdmann und Janina Müller dankten den Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz bei der Vorbereitung der Feier und des vorangegangenen gelungenen Abi-Scherzes in der Schule und übergaben mit Süßigkeiten gefüllte „Pina-Colada-Becher“ an die besonders engagierten Absolventinnen Lena Braun, Lena Feldmann, Teresa Maus und Jasmin Reiter. Krönender Abschluss der Veranstaltung war das „Männerballett“ der Abiturienten, bei dem die Jungs des Jahrgangs in Bademänteln, Boxershorts und Hawaiihemden ihr Abi-Colada-Motto tänzerisch und akrobatisch untermalten.