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Mainz

„Fortbestand steht außer Frage“: Gesundheitsministerium untermauert Bedeutung der Geburtshilfe in Simmern

Von Volker Boch
Die Bilanz der Hunsrück-Klinik ist positiv, doch seit Jahren muss das Defizit der Geburtshilfestation aufgefangen werden. Das Land hält die Station mit Blick auf die nötige Versorgung der Region für unverzichtbar.  Foto: W. Dupuis
Die Bilanz der Hunsrück-Klinik ist positiv, doch seit Jahren muss das Defizit der Geburtshilfestation aufgefangen werden. Das Land hält die Station mit Blick auf die nötige Versorgung der Region für unverzichtbar. Foto: W. Dupuis

Für das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit ist die Geburtshilfestation der Hunsrück-Klinik unverzichtbar. Auf Fragen unserer Redaktion stellt die Pressestelle des MWG klar, dass die Hunsrück-Klinik „von einem Sicherstellungszuschlag profitieren“ kann, der derzeit erarbeitet wird. Dies sind die Antworten des Ministeriums auf unsere Fragen:

Lesezeit: 3 Minuten
Die Geburtsstation der Hunsrück-Klinik gehört zu den kleinen Stationen im Land, sie galt nach Gesprächen mit Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler zu Jahresbeginn als unverzichtbar. Wie ist die aktuelle Sachlage? Dies gilt weiterhin. Die Geburtsstation der Hunsrück-Klinik hat für die geburtshilfliche Versorgung im Hunsrück eine sehr hohe Bedeutung. Es handelt sich um einen ...
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Diakonie begrüßt Kreistagsentscheid als „ersten Schritt“ – Simmerner Lösung als Modellfürs Land

Bad Kreuznach. Im Nachgang der Entscheidung des Kreistages hat die Stiftung Kreuznacher Diakonie am Montag eine Pressemitteilung versandt. In dieser ist die Rede von einem „ersten Schritt“, der mit dem Beschluss des Kreistages gegangen wurde. So lautet die Mitteilung: „,Die Entscheidung des Kreistages, die Hunsrück-Klinik zu unterstützen, ist ein erster Schritt, um die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten’, sagt Rainer Frischmann, Krankenhausdirektor in Simmern. Er hat einen Antrag auf Unterstützung der Geburtshilfe an das Land und den Rhein-Hunsrück-Kreis gestellt, um die Basis dafür zu schaffen, dass auch künftig Frauen zur Entbindung in die Hunsrück-Klinik kommen können.

,Im bestehenden DRG-System (Fallpauschalen-System) benötigt eine Klinik mindestens 800 Geburten im Jahr, damit ein kostendeckender Betrieb überhaupt möglich ist. In der Hunsrück-Klinik kommen jedoch nur etwa 500 zur Welt. Wir arbeiten wirtschaftlich, aber die geringe Geburtenzahl – auf die wir als Klinik keinen Einfluss haben – belastet den gesamten Klinikhaushalt und beschert uns Jahr für Jahr hohe Verluste’, erklärt Frischmann und verweist auf den demografischen Wandel in einer strukturschwachen Region. Bisher kam der Krankenhausträger, die Stiftung Kreuznacher Diakonie, alleine für das Defizit auf, jährlich sind dies rund 800.000 Euro. Frischmanns Antrag sieht vor, dass die Defizite, die in der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe Simmern durch die fehlenden Geburten auflaufen, zur Hälfte vom Land und zu je ein Viertel von Kreis und dem Krankenhausträger getragen werden. ,Das ist unseres Erachtens eine Vorgehensweise, die auch landesweit umgesetzt werden könnte, um die kleinen Geburtskliniken in Rheinland-Pfalz zu unterstützen. Damit wäre die flächendeckende geburtshilfliche Versorgung gewährleistet’, bekräftigt der Krankenhausdirektor, der seinen Vorschlag zusammen mit Chefarzt Dr. Kay Goerke persönlich im Kreistag vorstellte.

In der öffentlichen Sitzung am Montagnachmittag hat der Kreistag einstimmig und mit einer Enthaltung beschlossen, dem Antrag zu folgen – zunächst befristet auf drei Jahre. Voraussetzung ist, dass eine entsprechende Zustimmung auf Landesebene erfolgt. Die Stiftung Kreuznacher Diakonie begrüßt die Entscheidung des Landkreises, um den Fortbestand der Geburtshilfe auch in Zukunft zu sichern. ,Unser Ziel ist es, die Geburtshilfe in Simmern zu erhalten, damit werdende Eltern eine wohnortnahe und hochwertige Versorgung haben’, so Frischmann. Doch dazu braucht es jetzt die Unterstützung des Landes. Vom zuständigen Ministerium hat Frischmann noch keine Antwort auf seinen Antrag erhalten. Mit der Forderung ,Schützt die Geburtshilfe und Gynäkologie vor Ort!’ beteiligen sich die Landfrauen Rhein-Hunsrück an der bundesweiten Unterschriftenaktion ,Geburtshilfe. Im ländlichen Raum. Jetzt!’ des Deutschen Landfrauenverbands (DLV).“

Weitere Infos unter www.land frauen-rhein-hunsrueck.de

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