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Rhein-Hunsrück

Erneuter Wolfsriss in der VG Kastellaun? – Landwirt entdeckt totes Kalb auf der Weide

Von Charlotte Krämer-Schick
Ein erster Wolfsriss wurde im Mai in der VG Kastellaun bestätigt. Nun könnte es zu einem weiteren Vorfall in der VG gekommen sein. Foto: Archiv Soeren Stache/dpa
Ein erster Wolfsriss wurde im Mai in der VG Kastellaun bestätigt. Nun könnte es zu einem weiteren Vorfall in der VG gekommen sein. Foto: Archiv Soeren Stache/dpa

Nach einem bestätigten Schafriss durch einen Wolf in der Verbandsgemeinde Kastellaun Anfang Mai hat am Sonntag ein Landwirt ein totes Kalb auf seiner Weide entdeckt. Der Ort des Vorfalls liegt ebenfalls in der Verbandsgemeinde Kastellaun. Das gerissene Tier wies eine Bisswunde im Nacken auf, die auch von einem Wolf stammen könnte. Ein genetischer Nachweis steht allerdings noch aus.

Lesezeit: 4 Minuten
„Sicher ist, dass es sich bei dem Verursacher um einen großen Karniden (Fleischfresser), also um einen Wolf oder einen Hund handelte“, erklärt Jan Hoffmann von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mit Sitz in Mainz auf Anfrage unserer Zeitung. Ein anderes Tier sei nicht in der Lage, solche Verletzungen zu ...
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Sichtungen und Vorfälle sollten gemeldet werden

Derzeit verbreiten sich Gerüchte über Sichtungen und weitere Risse von Wild- und Nutztieren durch den Wolf im Rhein-Hunsrück-Kreis. Weder der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz noch der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt allerdings liegen hierzu Informationen vor. Besonders Michael Back, bei der Forschungsanstalt zuständig für das Monitoring, bittet deshalb dringend darum, etwaige Sichtungen oder Nachweise umgehend über die sogenannte Wolfshotline unter Telefon 06306/911.199 oder per E-Mail an wolf@snu.rlp.de zu melden.

Tierhalter, die von einem Riss betroffen sind, wenden sich ebenfalls an die Wolfshotline. ces

Volker Boch zum Auftreten des Wolfes

Eine sachliche Debatte wäre gut

Die Gemüter sind gespalten, wenn die Diskussion auf den Wolf kommt. Die einen freuen sich über die Ankunft des Wolfes in unserer Region, die anderen haben Ängste. Beides wird emotional unterfüttert. Wie sachorientiert die Debatte geführt wird, ist auf beiden Seiten nicht so ganz ersichtlich. Klar ist nur, dass die Gespräche oft energisch enden – und recht ergebnisarm. So richtig vorbereitet scheinen wir jedenfalls nicht auf unseren vierbeinigen Räuber zu sein, der seit Anfang der 1850er-Jahre keine Heimat mehr in der Region hatte und jetzt eine neue finden könnte.

Falls es sich bestätigen sollte, dass der Wolf im Kreis, vielleicht gar in der Verbandsgemeinde Kastellaun ein neues Zuhause gesucht und gefunden haben sollte, dann muss es sehr zeitnah eine fachliche Auseinandersetzung geben, wie damit umgegangen wird. Ohne Gefühle und nicht geleitet von persönlichen Interessen, Wertemaßstäben und Empfindungen. Sonst landen wir wahrscheinlich rasch bei einer Debatte, wie es sie in Bayern vor einigen Jahren gab. Dort wurde „Problembär“ Bruno 2006 erschossen, nach überaus emotionaler Diskussion. Einerseits gab es Trauer um gerissene Schafe und starke Ängste vor einem zu zutraulichen Bären, andererseits große Freude über den ersten Braunbären seit 170 Jahren. Es war ein bisschen wie beim Wolf, dessen Auftreten sachlich diskutiert werden muss.

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