Die einzige Kommune im Rhein-Hunsrück-Kreis, in der die Wähler überall eine „echte“ Wahl hatten, ist die Stadt Boppard. Es gab zwar einzelne Ortsbezirke, in denen sich nur ein Kandidat als Ortsvorsteher bewarb, aber in den meisten Orten traten zumindest zwei Bewerber gegeneinander an, in einigen sogar drei. Kein Ortsbezirk blieb ohne Bewerber – so wie dies in vielen Gemeinden im Kreis der Fall ist, in denen dann der Gemeinderat den Ortsbürgermeister bzw. den Ortsvorsteher wählt.
Konkurrenz belebt das Geschäft – dieses Sprichwort ist in Boppard sicher auch dem „Viel-Parteien-Stadtrat“ geschuldet – und demnächst kommt noch eine hinzu. So sahen sich die Parteien offenbar in Zugzwang, in der Kernstadt und den Ortsbezirken Flagge zu zeigen. Dass die Sozialdemokraten sogar bei allen Wahlen in den zehn Ortsbezirken mit Kandidaten am Start war, ist eine Leistung, aber wohl auch dem Umstand geschuldet, das entsprechende Personal vorhalten zu können, was keine Selbstverständlichkeit ist, vor allem in kleineren Orten.
Mit Spannung erwartet wurden die vier Wahlen, in denen drei Kandidaten gegeneinander antraten. Doch nur in der Kernstadt und in Bad Salzig ist am 16. Juni Nachsitzen angesagt. In der Kernstadt blieb Georg Vetter (FWG) erneut bei einer Wahl deutlich auf der Strecke. SPD-Kandidat Niko Neuser tritt gegen BfB-Kandidat Joachim Brockamp an. Und die FWG-Wähler spielen bei der Stichwahl Zünglein an der Waage.