Kirchberg

Endlich richtig viel Theater: Kirchberger Schüler lernen vor den Ferien das Fürchten

In Absprache mit dem Gesundheitsamt und unter Beachtung der Hygienevorschriften konnten Schüler der KGS Kirchberg vor Schuljahresende noch ein wenig Kultur genießen.  Foto: KGS Kirchberg
In Absprache mit dem Gesundheitsamt und unter Beachtung der Hygienevorschriften konnten Schüler der KGS Kirchberg vor Schuljahresende noch ein wenig Kultur genießen. Foto: KGS Kirchberg

Kurz vor dem Ende ihrer aktiven Dienstzeit lehrte die zweite stellvertretende Schulleiterin des Ausonius-Gymnasiums, Claudia Schultze, ihre Klassen und Kurse noch einmal das Fürchten: Nicht, weil sie mit den Jahreszeugnissen schlechte Nachrichten zu verkünden gehabt hätte – es wurde viel schlimmer!

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Zum Ende des Schuljahres lud die Rektorin Vampire und andere gruselige Gestalten an die Kooperative Gesamtschule nach Kirchberg ein. Doch wo Graf Krolock auftaucht, sind der wissenschaftsfanatische Vampirjäger Professor Abronsius und sein Assistent Alfred nicht weit, um die Wesen der Nacht genauer zu erforschen.

„Wir hatten das ganze Jahr über nur gewöhnlichen Schulunterricht – als Distanzlernen, im Wechselmodell und in Vollpräsenz“, berichtet Claudia Schultze. „Alle anderen Formen des ganzheitlichen Lernens wie Theaterbesuche, Exkursionen und Projekte, die ich für ebenso wichtig halte, hat die Pandemie weitgehend aus den Schulen verdrängt“, sagte die Studiendirektorin. Aus diesem Grund war es der engagierten Theaterpädagogin auch ein persönliches Anliegen, den Schülern zum Ende des Schuljahres und zum Ende ihrer eigenen Schulkarriere – in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und nach den geltenden Hygienevorschriften – noch einmal ein kulturelles Angebot zu unterbreiten.

Kurzerhand wurde das Schauspielerehepaar Virginia und Stefan P. Maatz vom „Theater con Cuore“ aus dem hessischen Schlitz engagiert, das in einer fein abgestimmten Mischung aus Schauspiel und Puppentheater die Untoten vor beeindruckten Zuschaueraugen zum Leben erweckte. In Anlehnung an die Polanski-Verfilmung „Tanz der Vampire“ konnten die Schüler den engagierten Professor Abronsius und seinen Assistenten Alfred als „Die furchtlosen Vampirkiller“ dabei beobachten, wie sie versuchen, die Theorien des Wissenschaftlers über die Existenz von Vampiren zu belegen. Dabei stellen sie jedoch fest, dass ein fundamentalistischer Wissenschaftsdrang auch Schattenseiten in sich birgt.

Die Zuschauer der KGS Kirchberg zeigten sich begeistert von den beiden Vorstellungen. Dabei wurde der Vampirklassiker einmal in einer kindgerechten, humorvolleren Version für Fünft- und Sechstklässler und einmal in einer ernsthafteren Version für die erwachsenen Oberstufenschüler auf die Bühne gebracht. Im Anschluss an die Aufführung hatte das Publikum auch selbst die Gelegenheit, Bühne, Technik und die liebevoll nach Filmvorlage gefertigten Figuren zu inspizieren. In der Mainzer Studienstufe richtete sich das Angebot hauptsächlich an die Schüler der musischen Fächer Bildende Kunst, Darstellendes Spiel und Musik. Hier standen die Schauspieler nach der Darbietung zusätzlich für eine Diskussionsrunde über den Stoff und die Inszenierung zur Verfügung. Schauspieler Stefan P. Maatz war sehr zufrieden mit seinem Besuch in Kirchberg: „Wir erfuhren vom KGS-Publikum eine wahnsinnige Wertschätzung“, erklärt Maatz. „Das zeigte sich auch besonders in der angenehmen Nachbesprechung mit den Oberstufenschülern.“

Schulleiter Wolfgang Altmayer zog ebenfalls ein positives Resümee: „Ich möchte mich in aller Form bei Frau Schultze bedanken, dass sie bis zum Ende ihrer Dienstzeit volles Engagement für unsere Schule und ihre Schülerinnen und Schüler gezeigt und uns mit dieser Aufführung das Ende dieses anstrengenden Schuljahres verschönert hat.“ Claudia Schultze habe damit alle „Hausaufgaben“ in ihrer Dienstzeit erledigt und könne sich zufrieden und hochverdient aus dem Schulleben verabschieden.