Es gibt im englischen Sprachgebrauch einen Spruch, der da heißt „never change a running system“. Er bedeutet so viel wie „verändere nie ein laufendes System“. Wenn die Realschulen Rheinböllen, Oberwesel und Simmern mit Microsoft Teams gut klarkommen, ist es ihr Recht, ihren Standpunkt klarzumachen, sich sogar zu einer kleinen Teams-Offensive zu formieren und einen Brief an die verehrte Bildungsministerin zu schicken.
Die Argumente hören sich schlüssig an. Wenn da nur nicht die Krux mit dem Datenschutz wäre. Aber auch hierfür gibt es Lösungsansätze, die zeigen, dass mit nur wenigen Klicks die Einstellungen bei Teams angepasst werden könnten. Darüber hinaus arbeiten viele Firmen mittlerweile mit Teams. Hat sich hier jemand über das Thema Datenschutz beschwert? Nein. Es funktioniert. Warum sollte man es dann nicht auch für die Schulen im Land machbar machen?
Vielleicht, weil die Politik sich dann eingestehen müsste, dass die Steuergelder der braven Bürger für die eigens entwickelten Lernplattformen in den Sand gesetzt wurden? Microsoft Teams läuft. Zudem lernen die Schüler, mit den restlichen Microsoft-Anwendungen wie Powerpoint und Word umzugehen. Wichtige Kompetenzen, die sie im späteren Berufsleben definitiv brauchen werden. Deshalb ist es wichtig, an dieser Stelle zu diskutieren, abzuwägen und Lösungen zu finden. Hier muss die Politik natürlich ein offenes Ohr haben und sich die Argumente der Teams-Offensive anhören. Ob sie das hat? Wünschenswert wäre es.
E-Mail: monika.pradelok@rhein-zeitung.net