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Rhein-Hunsrück

Einzelhandel öffnet wieder: Licht am Ende des Tunnels in Sicht

Von Denise Bergfeld, Werner Dupuis, Thomas Torkler
Geradezu erleichtert waren Mitarbeiter und Geschäftsführung vom Modehaus Messerich in Simmern, als sie am Montag wieder die ersten Kunden bedienen konnten.
Geradezu erleichtert waren Mitarbeiter und Geschäftsführung vom Modehaus Messerich in Simmern, als sie am Montag wieder die ersten Kunden bedienen konnten. Foto: Werner Dupuis

Gestern durften einzelne Geschäfte im Rhein-Hunsrück-Kreis wieder öffnen. Die Vorgabe, dass nur Läden mit bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche aufmachen dürfen, ist in Rheinland-Pfalz ausgeweitet worden. Größere Geschäfte, die ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter begrenzen, durften ebenfalls wieder Kunden willkommen heißen.

Lesezeit: 6 Minuten
Betroffen davon sind unter anderem Möbel Preiss in Kastellaun, das Modehaus Messerich in Simmern oder das Haushaltsgeschäft Kaefer in Sohren. Hildegard Kaefer hat nicht nur ihre Verkaufsfläche von 1200 auf 800 Quadratmeter reduziert, indem sie nur im Erdgeschoss ihre Waren anbietet. Ihr rund 20-köpfiges Team hat sie in mehrere kleinere Einheiten ...
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Kommentar: Es geht um die Rettung der lokalen Händler

Thomas Torkler zur behutsamen Öffnung der Geschäfte

Erinnern Sie sich noch? Im Oktober 2013 startete die Rhein-Zeitung eine Serie unter dem Titel „Kauf lokal!“ Eine der spektakulärsten Aktionen, über die die Rhein-Hunsrück-Zeitung damals im Rahmen der Reihe berichtete, war die Verhüllung der Schaufenster in Kastellaun. Hintergrund war der Überlebenskampf heimischer Geschäfte gegen den Internethandel. Sechseinhalb Jahre später kämpfen die lokalen Einzelhändler wieder ums nackte Überleben, weil ein Virus das gesamte öffentliche Leben lahmlegt(e). Derweil verdienen sich die damaligen Erzfeinde Amazon & Co. ein goldenes Näschen – dem Covid-19-Virus sei Dank.

Auch wenn seit gestern wieder lokale Händler ihre Geschäfte öffneten – noch mit angezogener Handbremse –, gilt jetzt umso mehr: Kauf lokal! In Zeiten der Corona-Krise war es nachvollziehbar, dass Konsumenten verstärkt im Internet ihr Geld ausgaben. Wenn es nicht gelingt, zumindest einen Teil von ihnen zurück in die heimischen Geschäfte zu bekommen, wird es unweigerlich dazu kommen, dass für viele Läden nach zaghaftem Öffnen nach der Krise in absehbarer Zeit der letzte Rollladen fällt und die Pforten der heimischen Geschäfte für immer geschlossen bleiben. Natürlich stürmt jetzt nicht die Kundschaft in Massen in die Geschäfte und beschert den Einzelhändlern Rekordumsätze – Coronabedingt ist das aufgrund der Abstandsregelungen auch gar nicht erlaubt. Aber jeder einzelne Ladenbetreiber ist auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass die Umsätze zurückkehren. 2020 dürften alle von ihnen als Seuchenjahr abhaken. Aber die geringen Umsätze, die sie in diesem Jahr noch machen müssen, die sollen sie bitteschön auch machen können. Und dazu brauchen sie uns, die Kunden. Es ist Zeit für Solidarität. Auch wenn der Einkauf von der Couch aus bequem ist: Es geht um die Rettung Corona-gebeutelter heimischer Händler. Kaufen wir lokal!

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