Simmern

Die ganze Oberstufe unter Pandemiebedingungen: Abiturjahrgang der BBS Simmern büffelt sich durch Corona

Maske, Videounterricht und Lockdown prägten die Oberstufe der Abiturienten der Berufsbildenden Schule Simmern, die nun ihr Abitur bestanden.  Foto: BBS
Maske, Videounterricht und Lockdown prägten die Oberstufe der Abiturienten der Berufsbildenden Schule Simmern, die nun ihr Abitur bestanden. Foto: BBS

33 Schüler der Berufsbildenden Schule Simmern (BBS) haben das Abitur am Beruflichen Gymnasium Wirtschaft bestanden. Der Abiturjahrgang 2022 ist der bisher einzige Jahrgang, der alle drei Oberstufenjahre unter Corona-Bedingungen absolviert hat. Dies bedeutete Lockdown, Maskenpflicht, Quarantäne und Lernen unter erschwerten Bedingungen über die gesamte Oberstufenzeit.

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36 Schüler dieses Jahrgangs waren für die Abiturprüfungen angetreten, 33 haben die allgemeine Hochschulreife erworben. Und deren Ergebnisse können sich sehen lassen! Die Durchschnittsnote aller Abiturienten liegt bei 2,6. Besonders erfolgreich waren fünf Absolventen. Das beste Ergebnis erzielte Danny Schleicher mit einem Durchschnitt von 1,4, gefolgt von Maxim Müller mit 1,5 und Felix Weber und Paula Schneider mit 1,6. Emelie Härter erzielte 1,8.

Die feierliche Ausgabe der Abiturzeugnisse erfolgte nach Angaben der Schule in der festlich geschmückten Aula der BBS. Durch das Programm führte Oberstufenleiterin Elisabeth Bast, die dem Abschlussjahrgang herzlich gratulierte und mit einem Zitat aus Goethes Faust II „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“, den Grund für das erfolgreiche Abschneiden des Abiturjahrgangs erläuterte.

Die Festrede der Veranstaltung hielt Schulleiter Willi Adam. Er zeigte die hervorragenden Möglichkeiten auf, die der Abschluss den Abiturienten ermöglicht: Studium und Berufsausbildung jeglicher Art seien mit diesen fundierten Kenntnissen in der Vergangenheit erprobte Wege, die in unserer Region von den Unternehmen sehr gern gesehen würden, sagte Adam.

Mit dem Bürgerlied „Ob wir rote, gelbe Kragen, Helme oder Hüte tragen ...“ von 1845 überraschte Religionslehrerin und Pfarrerin Doris Tatsch-Schmieden die Abiturienten. Den bis heute sehr aktuellen Text verknüpfte sie mit dem Bibelvers „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“. Angst und Furcht seien schlechte Ratgeber und behinderten das Vorankommen im Leben.

Die Gegenpole Kraft, Liebe und Besonnenheit gäben dem Leben in all seinen Facetten Halt und Stabilität. Sie ermutigte die Abiturienten, ihren eigenen Lebensweg zu suchen und zu gehen und die Welt ein Stückchen besser zu machen mit Licht und Wärme im Herzen. Es folgte die äußerst lustige Rede der Kursleiter Anja Slawski, Stefan Gräßer und Jens Hoyden, die sie gemeinsam hielten. Sie zeigten im Detail auf, wie sich die Moodle-Meetings (Videokonferenzen) im Lockdown und der Unterricht mit Masken aus Lehrersicht darstellten. Das dabei aufgezeigte kreative Verhalten der Schüler erzeugte so manchen Lacher im Publikum.

Daniel Wiediker bildete den Abschluss der Reihe mit seiner überaus gelungenen Rede zu den Erfahrungen der Schüler in der Oberstufe. Er dankte den Lehrerinnen und Lehrern für ihr Engagement und appellierte an seine Mitschüler, die Welt durch ihr Verhalten besser zu machen, was er mit einem Zitat von Erich Kästner unterstrich: „Werdet anständiger, ehrlicher, gerechter und vernünftiger als die meisten von uns es waren. Die Erde soll früher einmal ein Paradies gewesen sein. Alles ist möglich. Die Erde könnte wieder ein Paradies werden. Möglich ist alles.“

Anschließend folgte der Höhepunkt: die Ausgabe der Abiturzeugnisse durch die Oberstufenleiterin Elisabeth Bast, Schulleiter Willi Adam und die Kursleiter Anja Slawski, Stefan Gräßer und Jens Hoyden. Sie gratulierten allen Abiturienten und freuten sich über die hervorragenden Ergebnisse. Der Förderverein der Berufsbildenden Schule Simmern, vertreten durch Frank Wingenter, ließ es sich danach nicht nehmen, die fünf Besten des Jahrgangs mit einem Preis auszuzeichnen und ihnen besonders zu gratulieren. Für die musikalische Gestaltung sorgten Musiklehrer Eckhard Gerth, seine Tochter Marie-Sophie und sein Sohn Lucas im Trio. Der Abiball fand im privaten Rahmen statt und endete als rauschende Partynacht mit Unterstützung der zwölften Klassenstufe spät in der Nacht. red