Nein, das wird hier jetzt keine Diskussion übers Entsagen vom Fleisch oder Sinn und Unsinn von vegetarischer oder veganer Ernährung – das würde nach dem nebenstehenden Artikel sicher auch wenig Sinn ergeben. Aber als jemand, der gern Fleisch ist und mit Gleichgesinnten immer mal wieder über das Thema spricht, muss ich festhalten, dass große Einigkeit darüber herrscht, dass die Vegetarier unbestritten für sich verbuchen können, dass viele Grillverrückte mittlerweile darauf achten, wo ihr Grillgut herkommt. Dieses Umdenken habe, so versichert Karsten Schmidt, Chef der Metzgerei Zinnecker und Schmidt, dazu beigetragen, nachhaltiger einzukaufen. „Da kann der Vater endlich etwas entgegnen, wenn er von seiner vegetarisch essenden Tochter gefragt wird: Papa, weißt Du eigentlich, wo Dein Fleisch herkommt?“, berichtet Schmidt. Und: Aufgrund des höheren Preises hochwertigen Fleisches konsumieren die Fleischliebhaber weniger Fleisch, dafür aber Qualität.
Gleichwohl muss man einräumen, dass das Ganze immer noch nur ein Trend ist. Die breite Masse bevorzugt die zweifelhafte Veredlung von preiswert angebotenen Schweinesteaks durch Marinaden oder sonstige Gewürzbehandlung. Prüfen Sie doch mal bei Ihrem nächsten Metzgerbesuch die Auslagen mit dem Grillgut. Wenn zwischen all den Schwenkern irgendwo ein naturbelassenes Stück Fleisch liegt, haben Sie Glück. Wahrscheinlich handelt es sich um „Idar-Obersteiner“, naturbelassen und nur mit Zwiebeln eingelegt. Daneben liegen gefühlt zehn Varianten paprikaroter Schwenkis.
Aber der Trend hält an. Immer mehr heimische Anbieter bieten Fleischprodukte aus der Region an. Man muss hier kein Vermögen ausgeben, um nachhaltig erzeugtes Fleisch zu kaufen. Probieren Sie es: Es schmeckt einfach besser.