Plus
Hasselbach

Proteste aus der Bevölkerung: Bürger wehren sich gegen Windradpläne bei Hasselbach

Von Charlotte Krämer-Schick
Im Wald rechts der Landesstraße 225, die von der Hunsrückhöhenstraße südlich der Pydna nach Hasselbach führt, sollen zwei Windenergieanlagen gebaut werden. Bei einigen Hasselbacher Bürgern regt sich dagegen Protest.
Im Wald rechts der Landesstraße 225, die von der Hunsrückhöhenstraße südlich der Pydna nach Hasselbach führt, sollen zwei Windenergieanlagen gebaut werden. Bei einigen Hasselbacher Bürgern regt sich dagegen Protest. Foto: Charlotte Krämer-Schick

Michelbach, Alterkülz und Spesenroth verfügen bereits über Windräder auf ihren Gemarkungen, nun sollen Hasselbach und Hundheim folgen.

Lesezeit: 4 Minuten
Im Wald rechts der Landesstraße 225, die von der Hunsrückhöhenstraße B 327 aus entlang der Pydna nach Hasselbach führt, sollen zwei Windenergieanlagen (WEA) entstehen. Doch dagegen regt sich nun Protest unter Hasselbacher Bürgern. „Wir wollen nicht komplett umzingelt sein“, sagen sie. Zudem sind sie sicher, dass insbesondere die Untersuchungen in Sachen ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Inbetriebnahme für drittes Quartal 2022 geplant

Die Firma Höhenwind-Park GmbH mit Sitz in Koblenz hat den Bau von zwei Windkraftanlagen im sogenannten Windpark Hasselbach beantragt. Die beiden Anlagen der Marke Enercon mit Nabenhöhen von 149 m und 131 m sollen südlich der Landesstraße 225 zwischen Hunsrückhöhenstraße und Hassselbach südlich der Pydna entstehen. Aktuell befindet sich das Vorhaben in der Offenlage, die Unterlagen können noch bis zum 24.

Januar unter www.kreis-sim.de/ aktuelles/bekanntmachungen/ eingesehen werden. Einwendungen können bis zum 21. Februar erhoben werden. Höhenwind plant laut Antrag, die Anlagen im dritten Quartal 2022 in Betrieb zu nehmen.

Kommentar: Klima- ohne Umweltschutz funktioniert nicht

Charlotte Krämer-Schick zum Protest der Hasselbacher Bürger

Wie hatte es der ehemalige Landrat Marlon Bröhr einst ausgedrückt? „Es kommt der Punkt, da muss man zusammen den Mund aufmachen und sagen: Es reicht.“ So jedenfalls zitieren es jene, die sich gegen den weiteren Ausbau der Windkraft im Rhein-Hunsrück-Kreis starkmachen, immer wieder gern. Und machen den Mund auf und sagen klar: „Es reicht. Es sind genug Windräder im Hunsrück. Und wir wollen nicht komplett von den Anlagen umzingelt sein.“ So sagen es etwa Bürger aus Todenroth oder Metzenhausen – und nun auch einige aus Hasselbach.

Selbst Politiker verschiedener Couleur und in den verschiedensten kommunalen Gremien schließen sich mittlerweile dieser Ansicht an und äußern, der Rhein-Hunsrück-Kreis habe nun endgültig genug getan in Sachen Energiewende. Selbst aus der Ecke der Grünen lässt sich hier und da vernehmen, wenn auch zähneknirschend, es gebe tatsächlich doch recht viele – vielleicht sogar zu viele – Anlagen in unserer Region.

Allein Projektierer und Landespolitik scheinen das anders zu sehen, haben sie sich doch den Schutz des Klimas ganz groß auf die Fahnen geschrieben. Nun, ob sich das Klima retten lässt, indem weitere Flächen versiegelt, noch mehr Lebensräume zerstört, Bäume gefällt und Feuchtbiotope, wie sie in dem Wald bei Hasselbach vorkommen, stark beeinträchtig werden, sei mal dahingestellt. Mir jedenfalls erschließt sich die Logik dahinter, Dinge zu zerstören, weil man sie schützen will, schon lange nicht mehr. Denn hier arbeiten Klimaschutz und Umweltschutz gegeneinander. Dabei kann es nur miteinander funktionieren, denn das Klima lässt sich nicht schützen ohne intakte Lebensräume. Das sollte spätestens nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal jedem deutlich geworden sein.

Meistgelesene Artikel