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Bad Salzig/Trier

Bistumsreform: Wut und Ärger in St. Aegidius Bad Salzig

Von Denise Bergfeld
Die Pfarrei St. Aegidius mit ihrer Pfarrkirche und dem Bad Salziger Pfarrhaus ist die drittgrößte in der Riege der Pfarreien, die in die Großpfarrei Boppard übergehen sollen. Der Pfarrgemeinderat hat einen Brief an den Generalvikar geschrieben. Die Katholiken sind enttäuscht über das Prozedere. Foto: Suzanne Breitbach
Die Pfarrei St. Aegidius mit ihrer Pfarrkirche und dem Bad Salziger Pfarrhaus ist die drittgrößte in der Riege der Pfarreien, die in die Großpfarrei Boppard übergehen sollen. Der Pfarrgemeinderat hat einen Brief an den Generalvikar geschrieben. Die Katholiken sind enttäuscht über das Prozedere. Foto: Suzanne Breitbach

Bei der geplanten Strukturreform im Bistum Trier wird kaum ein Stein auf dem anderen bleiben: 887 katholischen Pfarreien werden zu 35 Großpfarreien zusammengelegt. Eine der Pfarreien, die es nach der Reform in ihrer jetzigen Struktur nicht mehr geben wird, ist St. Aegidius in Bad Salzig. Sie wird ein Teil der Großpfarrei Boppard werden.

Lesezeit: 4 Minuten
„Die Pfarreien werden in der Pfarrei der Zukunft aufgehen“, ist in diesem Zusammenhang oft zu lesen und vom Trierer Bistum zu hören. Kritiker aber befürchten, dass sie nicht aufgehen, sondern untergehen werden und sich die katholische Kirche mit ihrer groß angelegten Reform weiter von den Menschen entfernt. Auch an der katholischen ...
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In der Fläche sollen Kirchenbüros erhalten bleiben

Was kommt nach der Reform auf ehemalige Pfarreien zu? Unsere Zeitung hat das Trierer Bistum unter anderem gefragt, was sich für die Pfarrei St. Aegidius mit der Reform ändern wird und welche Möglichkeiten das Bistum den Mitgliedern der ehemaligen Pfarreien ab 2021 eröffnet, sich weiter zu engagieren. Die Pressestelle des Bistums hat dazu folgende Antwort gegeben:

„Mit dem Inkrafttreten der Reform – für die Pfarrei St. Aegidius ist dies am 1. Januar 2021 der Fall – ändert sich organisatorisch, dass die Pfarrei und die Kirchengemeinde als rechtliche Körperschaft mitsamt ihren Gremien, dem Pfarrgemeinderat und dem Verwaltungsrat, aufgehoben werden und in die Pfarrei der Zukunft Boppard aufgehen. Die Leitung der Pfarrei wird an ein Team aus drei Hauptamtlichen, davon ein Priester, und bis zu zwei Ehrenamtlichen übertragen. Von diesen organisatorischen Veränderungen werden die Gläubigen vermutlich zunächst wenig merken, da die Seelsorger vor Ort zunächst bleiben und weiter ansprechbar sind.

Die Spendung von Sakramenten und die Feier der Gottesdienste bleibt gewährleistet. Für die Verwaltung heißt das, dass diese an einem Ort gebündelt werden. Gleichwohl bleiben auch in der Fläche der Pfarrei ,Kirchenbüros' erhalten, je nachdem, was die Leitung der Pfarrei festlegt. Das Vermögen der ,alten Pfarrei' geht nachvollziehbar und unter Beibehaltung der Zweckbindungen an die neue Pfarrei über, sodass weder alles in ,einen großen Topf' kommt noch bestehende Zweckbindungen aufgehoben werden.

Für die Gläubigen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich einzubringen: Zunächst ganz niederschwellig an den sogenannten Orten von Kirchen, den bewährten und bekannten, aber auch an den neuen Orten, wo kirchliches Leben gestaltet wird. Wer sich eher als „Kümmerer“ für verwaltungstechnische oder bauliche Dinge versteht, kann dies in einem Verwaltungsteam tun. Und schließlich gibt es die Möglichkeit, sich in die Pastoral- oder die Vermögenskammer des Rates der Pfarrei wählen zu lassen und dort auf der Ebene der Gesamtpfarrei (strategische) Verantwortung für die Pastoral und die Ressourcen der Pfarrei mitzutragen. Gerade werden in den ersten Pfarreien diese Räte gewählt. Das stimmt uns hoffnungsvoll – genauso wie der in dem Schreiben ausgedrückte Wille der Unterzeichner, sich weiter einzubringen und zu engagieren und Bewährtes lebendig zu erhalten.“

Weitere Infos gibt es auf der Internetseite des Bistums unter Pfarreien der Zukunft und unter Heraus gerufen

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