Eine Gruppe junger Menschen steht im Halbkreis am Straßenrand. Sie haben sich versammelt, aber keiner von ihnen blickt sein Gegenüber an. Alle schauen hinab auf ihr Smartphone. Ein Bild, das mir so manches Mal begegnet ist, und mich immer wieder zum Grübeln bringt. Es ist eine neue Welt, die sich die junge Generation da erschließt. Die Folgen dessen mit anzusehen und auszuhalten, ist für uns Erwachsene manchmal gar nicht so leicht.
Man mag ihnen zurufen: „Schaut euch um, wie schön es draußen ist. Schnappt euch einen Fußball, geht auf den Bolzplatz. Kommt mit aufgeschürften Knien nach Hause. Baut Hütten im Wald. Lacht gemeinsam und ausgiebig über Dinge, die ihr euch gegenseitig erzählt – und drückt nicht nur das Symbol für den Lachsmiley in Whatsapp!“Aber man muss sich auch bewusst machen: Dieses eine Bild ist nur eine Momentaufnahme.
Das Internet hat wahnsinnig viele gute Seiten. Es ist toll, dass wir heute über das Handy mit Freunden auf der ganzen Welt in Kontakt bleiben können. Und es ist großartig, dass es unbegrenzten Zugang zu Wissen gibt. Die Herausforderung ist nur, dieses Wissen einzuordnen. Und mal ehrlich: Wie war das früher mit dem Fernsehen? Hatten unsere Eltern nicht auch Angst, als der Fernseher im Kinderzimmer immer populärer wurde, dass der Nachwuchs nichts anderes mehr machen würden, als mit viereckigen Augen vor der Glotze zu hängen? Gekommen ist es so schließlich doch nicht. Doch verantwortungsvoller Umgang ist ein Lernprozess für beide Seiten. Jede Generation schließlich hat ihre eigenen Herausforderungen. Wichtig ist es, sie dabei ernst zu nehmen und kompetent und vertrauensvoll zu begleiten.