Der Weiterbetrieb beider Krankenhäuser ist bis Ende 2020 gesichert. Mit den Mitarbeitern darf sich die ganze Region über diese Nachricht freuen, die sich in den vergangenen Tagen so stark gemacht hat für den Erhalt. Jetzt gewinnen die Verantwortlichen die Zeit, die sie brauchen, um sich gemeinsam darüber Gedanken zu machen, wie und in welcher Form es nach 2020 weitergehen kann.
Denise Bergfeld zum Ausgang der Verhandlungen
Mit ihren Protesten haben die Menschen gezeigt, dass sie zusammenstehen. Schulter an Schulter haben sie lautstark gegen die Schließungspläne der Marienhaus Holding protestiert. Alte Rivalitäten spielten keine Rolle mehr, auch die Städte Oberwesel und St. Goar haben Seite an Seite für den Erhalt gekämpft. Bei eisiger Kälte sind 1800 Menschen auf die Straße gegangen und haben von ihrem Grundrecht Gebrauch gemacht, friedlich zu demonstrieren und ein klares Signal nach Waldbreitbach gesendet: Mit uns nicht!
Es waren sicher auch diese geballten Proteste, die dem Träger gezeigt haben, wie wichtig der Region die Loreley-Kliniken sind, die sich auf dem Gebiet der konservativen Orthopädie über Jahrzehnte einen exzellenten Ruf aufgebaut haben. Hinzu kam der clevere Schachzug des scheidenden VG-Bürgermeisters Thomas Bungert, Marienhaus in einer öffentlichen Podiumsdiskussion eine millionenschwere Defizitabdeckung anzubieten und so den Träger doch noch dazu zu bewegen, seine festgefahrene Position zu überdenken.
Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Die Notaufnahme wird zum Jahreswechsel schließen. Alle anderen Möglichkeiten für einen Weiterbetrieb sind jetzt aber wieder offen. Vor dem Hintergrund der sich aktuell zuspitzenden Krise der kleinen Kliniken ist das ein großer Erfolg.