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Oberwesel/St. Goar

Betrieb der Loreley-Kliniken bis Ende 2020 gesichert: Turbo-Aus ist vom Tisch

Von  Denise Bergfeld
Die Schließung des St. Goarer Krankenhauses zum Jahresende und des Oberweseler Krankenhauses zum 31. März 2020 ist vom Tisch. Die Gesellschafter haben sich darauf verständigt, beide Häuser zunächst bis Ende 2020 weiterzuführen – unter bestimmten Voraussetzungen. Foto: Suzanne Breitbach
Die Schließung des St. Goarer Krankenhauses zum Jahresende und des Oberweseler Krankenhauses zum 31. März 2020 ist vom Tisch. Die Gesellschafter haben sich darauf verständigt, beide Häuser zunächst bis Ende 2020 weiterzuführen – unter bestimmten Voraussetzungen. Foto: Suzanne Breitbach

Es sind gute Nachrichten, die am Mittwochabend nach den Gesprächen der Bürgermeister und der Marienhaus Holding GmbH verkündet werden: Der Weiterbetrieb der beiden Loreley-Kliniken an den Standorten Oberwesel und St. Goar ist bis zum 31. Dezember 2020 gesichert. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen vorerst vom Tisch.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Marienhaus Holding GmbH bleibt bis Ende kommenden Jahres weiter Mehrheitsgesellschafter und Träger der beiden Kliniken. Die Kommunen gewinnen damit Zeit, sich über die Zukunft der beiden Krankenhäuser über das kommende Jahr hinaus zu verständigen. Die Gesellschafter haben vereinbart, sich Mitte kommenden Jahres erneut darüber zu verständigen, wo sie stehen. „Allen ...
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Kommentar: Die geballten Proteste hatten Erfolg

Der Weiterbetrieb beider Krankenhäuser ist bis Ende 2020 gesichert. Mit den Mitarbeitern darf sich die ganze Region über diese Nachricht freuen, die sich in den vergangenen Tagen so stark gemacht hat für den Erhalt. Jetzt gewinnen die Verantwortlichen die Zeit, die sie brauchen, um sich gemeinsam darüber Gedanken zu machen, wie und in welcher Form es nach 2020 weitergehen kann.

Denise Bergfeld zum Ausgang der Verhandlungen

Mit ihren Protesten haben die Menschen gezeigt, dass sie zusammenstehen. Schulter an Schulter haben sie lautstark gegen die Schließungspläne der Marienhaus Holding protestiert. Alte Rivalitäten spielten keine Rolle mehr, auch die Städte Oberwesel und St. Goar haben Seite an Seite für den Erhalt gekämpft. Bei eisiger Kälte sind 1800 Menschen auf die Straße gegangen und haben von ihrem Grundrecht Gebrauch gemacht, friedlich zu demonstrieren und ein klares Signal nach Waldbreitbach gesendet: Mit uns nicht!

Es waren sicher auch diese geballten Proteste, die dem Träger gezeigt haben, wie wichtig der Region die Loreley-Kliniken sind, die sich auf dem Gebiet der konservativen Orthopädie über Jahrzehnte einen exzellenten Ruf aufgebaut haben. Hinzu kam der clevere Schachzug des scheidenden VG-Bürgermeisters Thomas Bungert, Marienhaus in einer öffentlichen Podiumsdiskussion eine millionenschwere Defizitabdeckung anzubieten und so den Träger doch noch dazu zu bewegen, seine festgefahrene Position zu überdenken.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Die Notaufnahme wird zum Jahreswechsel schließen. Alle anderen Möglichkeiten für einen Weiterbetrieb sind jetzt aber wieder offen. Vor dem Hintergrund der sich aktuell zuspitzenden Krise der kleinen Kliniken ist das ein großer Erfolg.

Sind die Loreley-Kliniken noch zu retten?
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