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Mittelrhein

Bedauern über „Tal total“-Aus ist groß: Neues Angebot wird erarbeitet

Von Thomas Torkler, Sabrina Rödder, Markus Eschenauer
Sengende Hitze bei 40 Grad: Mit 8000 Teilnehmern erreichte die diesjährige Auflage von „Tal total“ einen traurigen Negativrekord.  Fotos: Thomas Torkler
Sengende Hitze bei 40 Grad: Mit 8000 Teilnehmern erreichte die diesjährige Auflage von „Tal total“ einen traurigen Negativrekord. Fotos: Thomas Torkler Foto: Thomas Torkler

Der Raderlebnistag „Tal total“ fand in diesem Jahr zum letzten Mal statt. Bei der 27. Auflage am letzten Junisonntag waren nur 8000 Teilnehmer auf den gesperrten Bundesstraßen 9 und 42 auf beiden Rheinseiten unterwegs. Bei brütender Hitze hielt sich auch das Engagement der heimischen Vereine in Grenzen. Für die Verantwortlichen war das ausschlaggebend, die Reißleine zu ziehen.

Lesezeit: 4 Minuten
Wie Claudia Schwarz, Geschäftsführerin der Rhein-Touristik „Tal der Loreley“, erklärt hat, wird der Raderlebnistag in den kommenden beiden Jahren eine „kreative Auszeit“ nehmen (wir berichteten). Darüber waren sich im September die Vorstände der Tourismusgemeinschaft schnell einig. Die endgültige Entscheidung fällten die kommunalen Vertreter in einer Sitzung am 28. Oktober, indem ...
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Komentar: Im Verhältnis zum Ertrag ist der Aufwand zu hoch

Thomas Torkler zum Ende von „Tal total“

Der Raderlebnistag ist also Geschichte. Da hat der Dienstplan es ja gut mit mir gemeint, dass ich das Finale in diesem Jahr noch einmal in vollen Zügen genießen konnte – bei 40 Grad Hitze. Den Genießern wurde einiges abverlangt. Am Ende hieß es nur noch: Wie weit ist es noch bis zum Auto? Einziger Rettungsanker war in diesem Jahr das Pfarrfest in Hirzenach, wo Erfrischungen und ein kleiner Imbiss warteten. Aber vom großen Fahrradspaß war entlang der Strecke wenig zu spüren. Die B 9 war gähnend leer. Nur 8000 Besucher wurden auf beiden Seiten des Rheins gezählt. Natürlich gab es in den vergangenen Jahren die sogenannten Unentwegten, die den Raderlebnistag lieb gewonnen hatten und die traurig sein werden, dass die Veranstaltung nun nicht mehr stattfindet. Aber betrachtet man den Aufwand, der hinter dieser Großveranstaltung auf beiden Rheinseiten erforderlich war, steht dieser mittlerweile nicht mehr in einem gesunden Verhältnis zum „Ertrag“, sprich zur Resonanz.

Als am 28. Juni 1992 auf eine Idee des damaligen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping zum ersten Mal die Bundesstraßen zwischen Rüdesheim und Lahnstein sowie zwischen Bingen und Koblenz für den Autoverkehr gesperrt wurden, geschah dies auch, um mehr Begeisterung fürs Radfahren zu wecken. Liest man nach, dass damals mehr als 300 Programmpunkte von Vereinen und Fachverbänden gemeldet wurden und dass am Ende bei Bilderbuchwetter mehr als 500.000 Menschen auf beiden Seiten des Rheins gezählt wurden, dann treibt das den Touristikern und Organisatoren von heute Tränen in die Augen. Davon ist man meilenweit entfernt – auch weil mittlerweile ein breites Radwegenetz für genügend „Auslauf“ der Radfahrer sorgt. Eine Entwicklung, die Scharping damals mit seiner Idee anstoßen wollte und die man als gelungen bezeichnen kann. Gleichwohl muss im Hinblick auf die Buga 2029 ein ansprechendes Ersatzangebot für den Raderlebnistag im Welterbetal entwickelt werden – eine spannende, aber notwendige Aufgabe.

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