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Mittelrhein

Bahn: Bürger wettern gegen „Schwarzbau“

Von Volker Boch
Stoppsignale für die Bahn? Nach dem Bekanntwerden, dass es keine Genehmigung für die historischen Tunnel zwischen St. Goar und Oberwesel gibt, sieht die Bürgerinitiative Oberwesel 22 dringenden Handlungsbedarf – für Einschränkungen des Betriebs auf der Strecke.  Foto: Werner Dupuis
Stoppsignale für die Bahn? Nach dem Bekanntwerden, dass es keine Genehmigung für die historischen Tunnel zwischen St. Goar und Oberwesel gibt, sieht die Bürgerinitiative Oberwesel 22 dringenden Handlungsbedarf – für Einschränkungen des Betriebs auf der Strecke. Foto: Werner Dupuis

Das Mittelrheintal kommt nicht zur Ruhe. Weil der Bahnlärm auf absehbare nicht weniger wird – und auch politisch nicht, da bislang kaum erkennbar ist, zu welchem Handeln sich die Deutsche Bahn und das Bundesministerium für Verkehr entschließen werden. Vor wenigen Tagen signalisierte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den beiden rheinland-pfälzischen CDU-Politikern Christian Baldauf und Hans-Josef Bracht zwar, dass es entgegen bisheriger Haltung nun doch etwas zügiger mit einer Machbarkeitsstudie und der Ertüchtigung der Ruhr-Sieg-Strecke gehen soll. Bis zu einer Alternativlösung für den Mittelrhein ist es allerdings noch ein extrem langer Weg. Den Bürgern vor Ort dürften die sanften politischen Ankündigungen nicht genügen.

Lesezeit: 2 Minuten
Einen Finger in die Wunde legt die Bürgerinitiative Oberwesel 22, die sich primär mit dem nach wie vor offenen Streit um eine Alternative zu den drei maroden Tunneln zwischen St. Goar und Oberwesel beschäftigt. Neben der Initiative gegen Umweltschäden durch die Bahn und Pro Rheintal ist Oberwesel 22 zu einem ...
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Scharfe Kritik am Eisenbahnbundesamt

Die fehlende Genehmigung für die historischen Tunnel am Mittelrhein könnte den Blick auf die Betriebsgenehmigung verändern. Auch wenn keine vollständige Sperrung der Strecke erfolgen dürfte, was für die Bahn einem wirtschaftlichen Desaster gleichkäme und erhebliche infrastrukturelle Probleme auf anderen Strecken bedeuten würde, pocht die Initiative Oberwesel 22 auf nachträglichen Schutzauflagen und Betriebsbeschränkungen, die grundsätzlich denkbar sein könnten. Dies könnten zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Nachtfahrverbote sein.

Zum Vergleich: Bei Windkraftanlagen sind in der Vergangenheit in der Region im Nachgang von Genehmigungen immer wieder vergleichbare Abschaltauflagen getroffen worden. Scharfe Kritik richtet die Initiative in diesem Zusammenhang gegen das Eisenbahnbundesamt (EBA), das die drei Tunnel bislang eben nicht als „Schwarzbauten“ sieht. Dazu erklärt die Initiative: „Viel zu lange gab es im Eisenbahnverkehr die seltsame Situation, dass eine Einheit – zunächst die Reichsbahndirektion, dann die Bundesbahndirektion – sowohl die Unternehmensleitung als auch eine Aufsichtsbehörde war. Da lag es nahe, die Chancen und Risiken geplanter Investitionen eher durch die Brille der Unternehmensleitung zu betrachten als aus der Perspektive der Aufsichtsbehörde. Die Bahnreform aus den 90er-Jahren hat diese Situation beendet.“ Auch wenn die Mittelrhein-Alternativstrecke nötig sei, dauere dies Jahrzehnte. Es sei notwendig, jetzt die „drängenden Probleme“ anzugehen durch Einschränkungen des Betriebs und die Planung eines neuen Tunnels der Variante „pink“. vb
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