Boppard

Ausstellung in der Bopparder Burg: Frecher Dialog zwischen Alt und Neu in Boppard

Uta Belina Waeger wird bei der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag anwesend sein.  Foto: privat
Uta Belina Waeger wird bei der Eröffnung der Ausstellung am Sonntag anwesend sein. Foto: privat

Unter dem Titel „Die weiße Spannung“ startet im Museum Boppard in der Kurfürstlichen Burg am Sonntag, 30. Januar, um 11 Uhr eine neue Ausstellung. Die Künstlerin wird anwesend sein.

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Uta Belina Waeger (UBW) ist bildende Künstlerin und „ReDesignerin“ und bestückt nicht einfach Ausstellungen auf klassische Art wie etwa mit Bildern an Wänden oder Skulpturen auf Podesten. Sie knöpft sich Räume regelrecht vor, sie nimmt mannigfach Bezug auf Vorgegebenes, sie interveniert, installiert und inszeniert. Das gesamte Bopparder Museum zu bespielen ist für UBW dabei eine außergewöhnliche Herausforderung, zumal es sich um insgesamt circa 2000 Quadratmeter handelt – verteilt auf permanente Sammlungs- und temporäre Ausstellungsräume, dazu auf Gänge, Treppen und den fünfgeschossigen Bergfried.

UBW interveniert bereits – weithin sichtbar – an der äußeren Fassade des gläsernen Zwischenbaus mit einem senkrechten, zarten, weißen Band, das beim rheinseitigen Eingang beginnt, sich im Treppenhaus innen fortsetzt, durch die historischen Räume schlängelt und plötzlich den berühmten Thonet-Sessel-Saal zu stören scheint. Denn Waegers Fokus liegt auf jener umfangreichen Michael-Thonet-Stuhlsammlung: Hier nisten sich nun bewusst ihre eigenen, gesuchten, gefundenen, in aufwendiger Handarbeit restaurierten und künstlerisch überformten Bugholzstuhlobjekte in die bestehenden Reihen ein, sodass ein frecher Dialog zwischen Alt und Neu entsteht.

Besagtes Netzband windet sich über alle Etagen weiter, spinnt quasi bestehende Museumsgegenstände und Raumfolgen mit ein. Dazu holt UBW immer mehr neue, auch andere, an Mumifiziertes erinnernde – wie sie es nennt – „ver-häutete“ Kunstobjekte. Sie hängt, stellt, legt, verbindet, verwickelt, verknotet, verspannt, klemmt, schneidet ein, bricht und sticht durch, bis sie mit dem Band, inzwischen ein Schlauch – Ariadne-fadenähnlich – im Dachgeschoss endet. Dort übernimmt sozusagen die Konkurrenz: eine fulminante 360-Grad-Aussicht aufs Rheintal.

Weitere Infos gibt es unter www.ub-waeger.com, unter www.belinaredesign.com oder unter www.museum-boppard.de