Bei allem Verständnis dafür, dass Landwirte – wie die allermeisten anderen Selbstständigen auch – ans Geldverdienen denken müssen, die Verpachtung der Flächen an ein Unternehmen wie Sunovis ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Und sie passt nicht zu dem, was Bauern bundesweit seit Beginn ihrer Proteste vor vielen Monaten propagieren. Auf Bannern heißt es da etwa: „Niemand soll es je vergessen, Bauern sorgen für das Essen.“ Was tatsächlich die eigentliche Aufgabe eines Landwirts ist, nämlich tierische oder pflanzliche Erzeugnisse zu produzieren, die am Ende als Nahrungsmittel dienen, hat weiß Gott nichts mit dieser industriellen Nutzung des so wertvollen Bodens zu tun. Dass solche Unternehmen mit Pachtpreisen von mehreren Tausend Euro pro Hektar auf – im wahrsten Sinne des Wortes – Bauernfang gehen, macht die Sache für mich noch bedenklicher. Denn das zeigt, wie viel Geld tatsächlich hinter dieser Industrie steckt. Und das verdirbt bekanntlich den Charakter. Es ist gut, dass der Gemeinderat diesen „Bauernfängern“ widerstanden hat und sich damit einsetzt für den Erhalt unserer Kulturlandschaft, in der nicht nur Lebensmittel erzeugt werden, sondern die uns auch Erholung verschafft und Touristen lockt und erfreut. Denn auch die können gut auf eine Verspiegelung verzichten, da bin ich sicher.