Mittelrhein/Region

Arrata unterwegs: Tour führt zu Gondershausener Felskunst

Auf einer Felswand bei Gondershausen sind Felsgravuren zu erkennen, die aus der Altsteinzeit stammen könnten.  Foto: Thomas Frey/dpa
Auf einer Felswand bei Gondershausen sind Felsgravuren zu erkennen, die aus der Altsteinzeit stammen könnten. Foto: Thomas Frey/dpa

Unter dem Motto „Denkmalpädagogik zum Schutz unseres kulturellen Erbes“ hat sich der Archäologieverein Arrata nun doch dazu entschieden, auch in diesem Jahr noch ein kleines Programm auf die Beine zu stellen.

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Neben den jährlich stattfindenden Führungen über die Festungsruine Mont-Royal bei Traben-Trabach und die Burgruine Pfarrköpfchen (Alte Stromburg) bei Stromberg geht es erstmals auch zur prähistorischen Felskunst bei Gondershausen.

Die Festungsruine Mont-Royal, die ehemals größte französische Festung des 17. Jahrhunderts auf deutschen Boden, ist am Samstag, 25. September, Ziel des Vereins. Im Jahr 1687 wurde mit dem Bau der Festung auf dem Halbinselberg der Mosel bei Traben nach den Plänen des französischen Festungsbaumeisters Vauban begonnen. Bereits 1698 wurde die Festung von den Franzosen wieder gesprengt. Sie war die Operationsbasis für die Rheinarmee Ludwig XIV. In den Jahren 1929 bis 1938 wurden umfangreiche Grabungen durchgeführt. Die heute noch vorhandenen Reste lassen die einstige Größe noch erkennen. Der geführte Spaziergang zu versteckt liegenden Sehenswürdigkeiten findet in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Festung Mont Royal statt. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr der Parkplatz gegenüber des Flugplatzes Mont Royal in Traben-Trarbach, Ende der Führung ist für circa 16.30 Uhr geplant. Die Teilnahme kostet 5 Euro (bis 16 Jahre frei), die Leitung hat Uwe Hauth.

Felsbild ist erstmals Ziel einer Führung

Erstmals führt Arrata am Sonntag, 3. Oktober, eine Führung zur prähistorischen Felskunst bei Gondershausen durch. Am 1. Juli jährte sich eine Pressekonferenz zum Kunstwerk zum siebten Mal. Unter der Leitung der damaligen Kulturministerin Doris Ahnen wurde das von international renommierten Fachleuten in die Altsteinzeit datierte Felsbild der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Versprechen, keine Kosten zu scheuen, um den Schutz und die bildungswirksame Aufbereitung des in Mitteleuropa einzigartigen Kulturdenkmals zu gewährleisten, wurden bis heute nicht umgesetzt, kritisiert der Verein. Mittlerweile mussten zahlreiche Beschädigungen auf dem Felsbild festgestellt werden. Vor einigen Wochen bekannte sich der Leiter der zuständigen Behörde in einem SWR-Beitrag öffentlich zu seiner persönlichen Einschätzung, dass nichts auf ein Alter von mehr als 100 Jahren sprechen soll. Im Rahmen der Führung will Arrata wird nicht nur auf diese Problemstellung eingehen. „Vor allem wird ein in Mitteleuropa einzigartiges Kulturdenkmal vorgestellt, das auch international von Fachleuten als wertvolles und schützenswertes kulturelles Zeugnis und Forschungsprojekt eingestuft wird. Dementsprechend wird das Felsbild im Gesamtkontext europäischer und regionaler Felsbildkunst von der Altsteinzeit bis in die jüngere Vergangenheit erläutert“, verspricht der Verein. Der genaue Treffpunkt bei Gondershausen wird bei der Anmeldung bekannt gegeben. Diese erfolgt per E-Mail an geschaeftsstelle@arrata.info, die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Die Teilnahme kostet 5 Euro (bis 16 Jahre frei,) die Leitung der Führung übernimmt Wolfgang Welker.

„Alte Stromburg“ im Fokus

Am Samstag, 23. Oktober, steht ab 14 Uhr die „Burg Pfarrköpfchen“, die „Alte Stromburg“ im Fokus des Vereins. Bis zu den Ausgrabungen in den 1980er-Jahren durch die Archäologische Denkmalpflege war die Burganlage am Rande der Stromberger Altstadt völlig unbekannt. Ohne spätere Um- oder Überbauung hat sich eine salierzeitliche Burganlage erhalten, die aufgrund der Funde mit der Stromburg gleichzusetzen ist. Diese wurde in den Urkunden des 11. Jahrhunderts (erstmals 1056) erwähnt. Die Teilnehmer treffen sich um 14 Uhr auf dem Parkplatz am Friedhof Stromberg im „Warmsrother Grund“. Die Führung dauert bis circa 15.30 Uhr, die Teilnahme ist kostenfrei. Die Leitung übernehmen Norbert Zimmermann und Stefan Link, Burgpaten der alten Stromburg.

Weitere Programmpunkte des Archäologievereins, die spontan angekündigt werden, sind möglich. Interessierte finden hierzu weitere Informationen auf der Internetseite unter www.arrata.de. Der Verein Arrata – Verein für fachübergreifende und angewandte Archäologie ist erreichbar in der Geschäftsstelle, Wolfgang Welker, Schönauer Mühle, Niederbachstraße 101, 54430 Oberwesel. Weitere Infos gibt es per E-Mail an geschaeftsstelle@arrata.info. Und: Bei allen Touren sind die aktuellen Hygieneverordnungen des Bundeslandes Rheinland-Pfalz zu beachten.