Büchenbeuren

Angebot in Büchenbeuren feiert Jubiläum: Seit zehn Jahren unterwegs auf Spurensuche

Vergangene Woche stand das Einstudieren eines Sitztanzes auf dem Programm der Gäste des Cafés Spurensuche. Aufgerührt wurde dieser am Freitag, als das Angebot in Büchenbeuren sein zehnjähriges Jubiläum feierte.  Foto: Stiftung Kreuznacher Diakonie/Sonja Unger
Vergangene Woche stand das Einstudieren eines Sitztanzes auf dem Programm der Gäste des Cafés Spurensuche. Aufgerührt wurde dieser am Freitag, als das Angebot in Büchenbeuren sein zehnjähriges Jubiläum feierte. Foto: Stiftung Kreuznacher Diakonie/Sonja Unger

Sie fiebern förmlich dem Freitag entgegen, die Senioren, für die das Betreuungsangebot Café Spurensuche der Diakonie Sozialstation Büchenbeuren der Stiftung Kreuznacher Diakonie fester Bestandteil im Leben geworden ist. Vergangene Woche übten die Gäste zusammen mit dem Betreuungsteam für das Programm am Freitag. Denn da wurde gefeiert, dass es das Café Spurensuche jetzt seit genau zehn Jahren in Büchenbeuren gibt.

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Gemeinsam mit den Angehörigen und einigen geladenen Gästen wurde dieses Jubiläum im Gemeindesaal begangen. 85 Anmeldungen waren bei Karin Schmitz eingegangen und alle freuten sich auf ein gemütliches Miteinander, bei dem unter anderem ein Sitztanz und ein schönes Rollenspiel geplant waren. Zur Begrüßung aller sprach ein Gast, ein 96-Jähriger, ein Gebet.

Immer montags, mittwochs, donnerstags und freitags geht es von 14 Uhr an sehr lebhaft zu in den Räumen im zweiten Stock in der Hauptstraße 1. Zielsicher steuern die Gäste mithilfe von Gehstock, Rollator oder Rollstuhl die gedeckte Kaffeetafel im Café Spurensuche an, nehmen ihren Platz ein und fangen sofort an, sich zu unterhalten. Hinter ihnen liegt eine Fahrt mit dem Kleinbus der Diakonie Sozialstation, mit dem die meisten von ihnen von Zuhause abgeholt worden sind. Vor ihnen liegt ein gemütlicher Nachmittag mit Spielen, Gesang, Geschichten und natürlich Kaffee und Kuchen.

Lachende Gesichter garantiert

„Wenn ich die Tür vom Bus aufmache, und ich schaue in acht leuchtende Augenpaare und lachende Gesichter, dann spüre ich die Dankbarkeit unserer Gäste dafür, dass sie kommen dürfen. Das ist für mich der schönste Start in den Nachmittag“, erzählt Karin Schmitz, Leiterin des insgesamt fünfköpfigen Betreuungsteams des Cafés Spurensuche. Sie weiß, dass alle Kollegen der Diakonie Sozialstationen Büchenbeuren und Kirchberg hinter diesem Angebot stehen und sie lassen sich die Gelegenheit nicht entgehen, reinzuschauen, wenn sie im Büro unterwegs sind.

Die Gäste kommen aus den umliegenden Gemeinden – der Radius reicht dabei bis Kleinich und Schneppenbach – und sie genießen es, Zeit miteinander zu verbringen. „Es macht einfach Spaß hier. Besonders das Bingo spielen“, lachen sie. Und eins steht fest: „Wir wären nicht hier, wenn es nicht so wäre“, sagen sie selbstbewusst. Die Altersspanne reicht von Anfang 70 bis hin zu 100 Jahren und nicht alle Gäste sind dement. „Es ist so schön zu sehen, wie hier einer dem anderen hilft. Hier duzen sich alle und es ist überhaupt nicht schlimm, wenn sich jemand 100-mal wiederholt. Sie hören immer noch zu“, weiß Schmitz.

Nicht nur Beruf, sondern Berufung

Für sie ist die Leitung nicht nur ein Beruf, sondern Berufung: „Ich habe zuerst in der Hauswirtschaft bei der Diakonie Sozialstation Kirchberg gearbeitet und hätte jeden belächelt, der gesagt hätte, dass ich einmal das Café Spurensuche leiten werde. Die Demenzschulung war für mich ein Augenöffner und jetzt bin ich seit 2016 dabei.“

Menschen in ihrer Lebenssituation im Alter abzuholen und ihnen professionelle Betreuung anzubieten, bedeutet nicht zuletzt auch, die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Sie wissen ihre Lieben für einen Nachmittag in guten Händen und können sich ein bisschen von der Anspannung erholen, die der 24-Stunden-Job Pflege manchmal bedeutet. red