Dellhofen. Seit fünf Jahren werden in der Heilig-Kreuz-Kirche in Dellhofen keine Gottesdienste mehr gefeiert und seit drei Jahren ist bekannt, dass das Trierer Bistum keinen Cent für eine Sanierung des Kirchenschiffs bereitstellen wird. Eine Lösung für die Zukunft zu finden, war nicht einfach.
Die Verantwortlichen von Kommune und Kirche hatten sich schließlich darauf geeinigt, dass die Stadt Oberwesel im Rahmen der Dorferneuerung den Mittelpunkt des Stadtteils und das Kirchenumfeld neu gestalten kann. Die Kirchengemeinde ist künftig nur noch für den Turm zuständig, das Umfeld des Kirchenschiffs liegt nach dem geplanten Abriss in der Verantwortung der Kommune. Der Kirchturm bleibt in der jetzigen Form bestehen, im Besitz der Kirchengemeinde, wird saniert, und im Inneren wird eine Gebetskapelle eingerichtet. Das Grundstück, auf dem sich das Kirchenschiff befindet, ist bereits in den Besitz der Stadt übergegangen.
Die Kirchengemeinde lässt das Kirchenschiff auf eigene Kosten bis auf den Turm abreißen und hat für dieses Vorhaben nun Zeit bis Ende August 2021. Anstelle des Gebäudes wird ein Mehrzweckraum gebaut, der Platz für rund 60 Menschen bietet, ergänzt um eine barrierefreie Toilette und einen Stauraum für Stühle und Mobiliar.
Der zuständige Architekt Hubertus Jäckel hatte vorgeschlagen, den neuen Mehrzweckraum mit der Schmuckverglasung des Kirchenschiffs aus dem Jahr 1961 zu gestalten. Damit werden nicht nur Bauteile eingespart, es bleibt auch eine emotionale Verbindung für die Menschen, die 1961 ihre Kirche mit eigenen Händen aufgebaut und Gelder gesammelt haben.
Der Mehrzweckraum soll eine direkte Anbindung zu Turm und Freifläche besitzen und nach außen über zwei zweiflügelige Türen geöffnet werden. Auch die Kapelle kann zum Mehrzweckraum hin geöffnet und dieser so auch kirchlich genutzt werden. Die Umrisse des alten Kirchenschiffs sollen als Relief bewahrt werden, der Kirchplatz soll unter anderem für Dorffeste, Kirmes und Weihnachtsmärkte zur Verfügung stehen.
Von unserer Redakteurin Denise Bergfeld