Philipp Lauer über die in Sabershausen geplante Anlage.
Die Sunovis-Geschäftsführer haben auf ihrer Informationsveranstaltung erstaunlich häufig die Floskel „am Ende des Tages“ gebraucht. Ob es daran lag, dass sie sich angesichts des Gegenwinds für ihr Projekt gewünscht haben, dass der Tag bald zu Ende geht?
Ich kann es mir nicht vorstellen. Raphael Huber und Markus Renz stehen überzeugt hinter ihrem Geschäftsmodell, das sie auch in Sabershausen gekonnt verkaufen wollen. Ihre Argumente waren größtenteils überzeugend vorgetragen – allein überzeugen konnten sie mal mehr, mal weniger. Dafür beschäftigt die anfangs sogar noch wesentlich größer geplante Anlage die Sabershausener schon zu lange, die Meinung scheint schon gefestigt. Anhand der Wortmeldungen konnte man den Eindruck gewinnen: Vielen im Ort ist die Anlage zu groß und zu nah am Dorf. Angesichts dieses Meinungsklimas dürfte vielleicht der eine oder andere eventuell anwesende Befürworter seine Ansicht lieber für sich behalten haben.
Die politische Entscheidung, dass wir unseren Strom künftig aus Erneuerbaren Energien beziehen wollen, haben die von uns gewählten Politiker für uns auf Bundes- und Landesebene getroffen. Eine gute Entscheidung, finde ich. Irgendwo muss diese Entscheidung aber auch umgesetzt werden, was zunehmend schwieriger wird.
Huber machte deutlich, er will die Dorfgemeinschaft nicht spalten – eine Sorge, die mehrfach geäußert wurde. Alle sollen mit dem Projekt leben können. Ob auf der nächsten Kirmes in Sabershausen wieder alle gemeinsam am Bierbrunnen stehen können, wie es ein Bewohner verbildlichte – oder ein Riss durch das Dorf geht, liegt nun auch in den Händen des Gemeinderates. Der Rat muss „am Ende des Tages“ eine Entscheidung treffen. Eine schwere Entscheidung, für die sich die Ratsmitglieder vielleicht auch über die Veranstaltung hinaus noch mal ein Bild von der Stimmung machen sollten. Eine demokratische Entscheidung, die man dann akzeptieren muss, auch wenn sie einem nicht passt.