Ist die Waldjugendherberge systemrelevant? Von der Antwort auf diese Frage wird es abhängen, ob es in Sargenroth doch noch irgendwann weitergeht. Entscheidend wird sein, wie lautstark Befürworter sich zu Wort melden.
Das Jugendherbergswerk entscheidet dagegen anhand der Zahlen. Die Hälfte der erforderlichen 6 Millionen Euro will man auf den Tisch legen, die andere Hälfte sollen bitteschön aus der öffentlichen Hand kommen, also von uns Steuerzahlern. Eigentlich kommt das Land nicht umhin, die fehlenden 2 Millionen Euro locker zu machen, nachdem Verbandsgemeinde und Kreis zusammen 1 Million Euro beisteuern, um die Herberge zu erhalten – und das in Zeiten knapper Kassen. Und sogar das kleine Sargenroth gibt 30.000 Euro dazu, damit die außerschulische Bildungseinrichtung für Schulklassen, in der Sozialbetreuung, in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung erhalten bleiben kann.
Jetzt hat das Land den Schwarzen Peter und muss Geld in den Landeshaushalt einstellen, um eine Waldjugendherberge zu retten, die 1997 von der damaligen Umweltministerin der SPD, Klaudia Martini, ins Leben gerufen wurde und seither von sämtlichen Landespolitikern, die dem Vorzeigeprojekt in Sargenroth in der Vergangenheit einen Besuch abstatteten, in höchsten Tönen gelobt wurde.
Ob das gelingt? Die Jugendherberge ist mit 20.000 Übernachtungen zwar mit Abstand der größte Beherbergungsbetrieb der Region, aber sie braucht viele laute Fürsprecher – besser „Fürschreier“.