Wer mit Kultursommer-Geschäftsführer Jürgen Hardeck spricht, erlebt einen Mann, der sich mit Nachdruck für das Konzept seiner Veranstaltung einsetzt. Der Kultursommer, so wie er sich am Wochenende zum Auftakt in Bad Kreuznach und Bad Münster dargestellt hat, soll Kultur vermitteln, den Leuten Erkenntnisse liefern, für Aha-Effekte sorgen.
Das ist ja erst mal kein verkehrter Ansatz. Aber: Sobald die Veranstaltung so aufgezogen wird wie an der Nahe, als Fest für Familien und jedermann, zielt sie an der lebensnahen Realität vorbei.
Da sind zum einen die Planer, die aus einer Innenansicht heraus ein ansprechendes Programm auf die Beine stellen, das aber zumindest in Teilen sehr speziell wirkt. Und zum anderen viele Besucher, für die der Kultursommer nur eines von vielen Straßenfesten ist: eine Möglichkeit, unter Leute zu kommen, abzuschalten, das freie Wochenende zu genießen.
Hier kommt das Thema Promibonus ins Spiel: In Idar-Oberstein trat im Jahr 2010 Tatort-Star Jan Josef Liefers mit seiner Band auf. Ob Liefers musikalisch an Seven rankommt, sei mal dahingestellt. Prominenter ist er allemal. Ein Name dieser Kategorie hätte die Veranstaltung gewiss noch weiter geöffnet.
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