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Bad Kreuznach

Verhagelte Besucherbilanz: Braucht der Kultursommer mehr Promis?

Von Christoph Erbelding
Als der Schweizer Soulsänger Seven (auf der Bühne links) am Samstagabend anlässlich des Auftaktwochenendes des rheinland-pfälzischen Kultursommers an der Nahe auftrat, trotzten 150 Zuschauer dem Regen. Für den Hauptact waren zuvor 400 Eintrittskarten verkauft worden. Foto: Marian Ristow
Als der Schweizer Soulsänger Seven (auf der Bühne links) am Samstagabend anlässlich des Auftaktwochenendes des rheinland-pfälzischen Kultursommers an der Nahe auftrat, trotzten 150 Zuschauer dem Regen. Für den Hauptact waren zuvor 400 Eintrittskarten verkauft worden. Foto: Marian Ristow

Der Schweizer Soulsänger Seven hat als Hauptact zum Auftakt des rheinland-pfälzischen Kultursommers in Bad Kreuznach und Bad Münster am Samstagabend einen sehr guten Job gemacht. Das war auch so zu erwarten, schließlich hat der 38-Jährige sein Können in der TV-Sendung „Sing meinen Song“ eindrucksvoll nachgewiesen. Trotzdem kamen – natürlich auch aufgrund des plötzlichen und starken Niederschlags – nur 150 Zuschauer in den Kurpark von Bad Münster. 400 Tickets waren aufgrund des Vorverkaufs anvisiert.

Lesezeit: 2 Minuten
Etwa, weil die Menschen an der Nahe mit Seven, der mit seinen Alben bisher fast nur in den Schweizer Charts gelistet war, doch nicht so viel anfangen konnten? Weil dem Sänger möglicherweise der gewisse Promibonus fehlte, um letztlich auch bei Wind und Wetter noch mehr Zuschauer in den Kurpark zu ...
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Minister Wolf hebt die Kulturvielfalt hervor

Die Stimmung und die Programmqualität waren super, das Wetter nicht – so lautet die Bilanz der Stadt Bad Kreuznach der Eröffnung des rheinland-pfälzischen Kultursommers. Das geht aus einer Pressemitteilung her. Die Bilanz lassen sich die Verantwortlichen durch den Regen zur Programmhälfte ab Samstag nicht trüben.

„Die Kultur war in unserer Stadt überall präsent“, heißt es. Bei den fast 30 Veranstaltungen mit insgesamt mehreren tausend Besuchern wurde „der Wert der Kultur in Mittelpunkt gerückt“, so Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer. Auch der rheinland-pfälzische Kulturminister Konrad Wolf, der am Samstag und Sonntag mehrere Veranstaltungen besuchte, war begeistert von der Kulturvielfalt, die für ihn das „Highlight“ war „Es macht mir einfach Spaß, immer wieder Neues zu erleben.“ Die Darbietungen seien Werbung für die Kultur gewesen.

Kommentar: Das Beispiel Jan Josef Liefers

Wer mit Kultursommer-Geschäftsführer Jürgen Hardeck spricht, erlebt einen Mann, der sich mit Nachdruck für das Konzept seiner Veranstaltung einsetzt. Der Kultursommer, so wie er sich am Wochenende zum Auftakt in Bad Kreuznach und Bad Münster dargestellt hat, soll Kultur vermitteln, den Leuten Erkenntnisse liefern, für Aha-Effekte sorgen.

Das ist ja erst mal kein verkehrter Ansatz. Aber: Sobald die Veranstaltung so aufgezogen wird wie an der Nahe, als Fest für Familien und jedermann, zielt sie an der lebensnahen Realität vorbei.

Da sind zum einen die Planer, die aus einer Innenansicht heraus ein ansprechendes Programm auf die Beine stellen, das aber zumindest in Teilen sehr speziell wirkt. Und zum anderen viele Besucher, für die der Kultursommer nur eines von vielen Straßenfesten ist: eine Möglichkeit, unter Leute zu kommen, abzuschalten, das freie Wochenende zu genießen.

Hier kommt das Thema Promibonus ins Spiel: In Idar-Oberstein trat im Jahr 2010 Tatort-Star Jan Josef Liefers mit seiner Band auf. Ob Liefers musikalisch an Seven rankommt, sei mal dahingestellt. Prominenter ist er allemal. Ein Name dieser Kategorie hätte die Veranstaltung gewiss noch weiter geöffnet.

E-Mail: christoph.erbelding@rhein-zeitung.net

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